2017.05.27.
Nur leichte Unruhe auf der Straße unter meinem Zimmerfenster am Samstagmorgen. Beim Frühstücken nur wenige Frühaufsteher. Nach meinem gestrigen Schock über die 4,50 Euro der Flasche Wasser fülle ich, für unterwegs, Leitungswasser aus dem Hahn in meine beiden halb Liter Wasserflaschen. So teures Wasser kann und will ich mir nicht leisten. Auch bin ich so frech und stecke einen Apfel vom Büffet für unterwegs in meine Tasche, denn bei einem Frühstück von 7,90 Euro ist das wohl drin. Wobei obendrein mein Frühstück eher karg ausfällt. Kann ich doch so früh am Tag nicht alles Leckere was im Büffet-Angebot ist, in mich hinein stopfen. Also geht es mit leichtem Frühstück, einem Apfel in der Tasche und einem Liter "Hahnenwasser" auf die Weiterreise. Bezahle am Tresen mein Zimmer. Lockere 53,10 Euro werden fällig. Frage mich insgeheim was ich hätte löhnen müssen entspräche mein Zimmer dem Standart des Hauses! Bezahle mit Karte. Das klappt; nur der Drucker des PC ist nicht zu überzeugen eine Quittung darüber auszudrucken. "Wenn sie die brauchen schicke ich die ihnen nach" spricht die Dame des Tresens. "Bitte, die brauche ich". Geht klar". So ein bisschen an der PC-Technik des Hauses zweifelnd ziehe ich von dannen, wandere längs der Oder abwärts. Quere am Ortsausgang von der rechten Seite der Oder auf die Linke. Treffe hier wieder auf den Karstwanderweg. Barbis ist ausgezeichnet. Ein herrlicher Weg verläuft neben der Oder bis zum Ortseingang Barbis. Es folgt ein wenig schöner Abschnitt neben der Hauptstraße durch den Ort. Die Straßenampel, bei der ich nach rechts abzweigen muss, blinkert mir mit ihren rot-gelb-grünen Phasen lange entgegen. Die Sonne meint es wieder gut mit mir. Wenn die Sonne weiter so strahlt wird der Liter Wasser heute wieder nicht reichen, mein Gedanke. Hinter der Ampel am Domänenweg ein Kaufhaus. Vollbepackt mit Rucksack und Wanderstock betrete ich den Laden. Werde von mehreren Augen betrachtet, beobachtet. Fühle mich nicht wohl. Finde aber gleich die Abteilung Getränke. Schnappe mir einen Liter Wasser in einer Plastikflasche, bezahle 60 Cent dafür und bin wieder draußen. Erst hier verstaue ich meinen Kauf in der Seitentasche meines Rucksacks. Beruhigt, genug zum Trinken bei mir zu haben, steige ich hoch zur Burgruine Scharzfels. Treffe dort auf eine Wandergruppe aus Hattorf am Rotenberg wo die Sieber in die Oder mündet.
"Du bist ja auch schon hier" werde ich angesprochen, "haben dich gestern im Kloster Walkenried gesehen. Wo willst du denn noch hin"? Ich erzähle meine Geschichte. "Und warum so ganz allein"? "Im Älter werden ist das nicht auszuschließen. Da hat sich so manch einer meiner Wanderfreunde verabschiedet. Der Eine hat das Wandern eingestellt. Der Andere kann's nicht mehr. dem Nächsten fehlt der Wille, schiebt anderes vor. Auch lichtet der Tod die Wanderreihe". "Da drüber machen wir uns keine Gedanken" eine Stimme aus der Truppe. "Das ist auch nicht nötig, das kommt ganz von alleine" antworte ich. Und schon ist die Menge der Wanderlustigen hoch zur Ruine Scharzfels gestiegen. Nur ein junger Mann bleibt unten, dem ist das zu anstrengend. Da geht's schon los, huscht es durch meinen Kopf. Drücke den Stempel 151 in mein Heftchen.
Andrang in der Einhornhöhle. Eine richtige Menschenschlange vor dem Absperrseil zur Höhlenbesichtigung. Vom Stempelkasten nichts zu sehen. Der Höhlenführer erzählt, kassiert, führt die Gruppe in die Karstkluft. Jetzt ist auch der von den Höhlenbesuchern verdeckte Stempelkasten 101 zu sehen. Nr.101 wird in das Heftchen gedrückt. Bald wird es interessant am Karstweg. Wackersteine gewaltigen Ausmaßes im Wald, auf den Wiesenhängen über der B243, oberhalb von Scharzfeld. Nur laut wird es wieder. Der Wochenendverkehr braust auf der B243, schallt hoch zu mir. Beeindruckend die Felsendächer, die Abri ,unter denen die ersten Menschen der Gegend Schutz suchten.
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