01.07.2016
So wie am Abend, so am Morgen. Immer noch Chaos auf dem weiblichen Teil der Toilettenbude. Die Unterlegfolie in der Apsis unseres Zeltes ist nun völlig grau von der aufgelösten Erdkrume der Grasnarbe. Die Sonne drängelt sich durch die Bäume, erhellt Stimmung und Tag. Rolle die Liegematten zusammen, den Schlafsack in den Beutel. Alles was bei einem Aufbruch anfällt krame ich weg. Auf und Abbau ist meine Aufgabe. In der Zwischenzeit kommt das Kaffeewasser zum Kochen. Rita deckt den Tisch. Ruft mich wenn das Wasser kocht, der Frühstückstisch vorbereitet ist. Oft passt das mit uns beiden. Das Zelt ist ausgeräumt der Tisch gedeckt. Es wird gefrühstückt. In dieser Zeit soll das Zelt trocknen. Nicht immer erfüllt sich dieser Traum, dann kommt es halt feucht in den Zeltbeutel. Der Abendwind trocknet schneller als der des Morgens. Wird alles nicht so eng betrachtet. Hauptsache zum Abend ist wieder alles trocken und sauber. Klappt in der Regel auch immer.
Ein kleiner LKW kommt angerattert. Drei stabile Kerle steigen aus. Betrachten uns bei unserem Frühstück. Steigen ein, fahren weg, kommen zurück. Steigen aus, betrachten uns wieder. Flüstern miteinander. Gehen auf das uns am nächsten stehende Ferienhaus zu. Schließen die Bude auf. Bald landen Matratzen, Bettgestell, ein kleiner Schrank, Tisch und Stuhl auf dem kleinen Laster. Sie machen klar Schiff in der Bude. Beachten uns nicht mehr. Dann stockt ihr Arbeitseinsatz. Es wird nachgedacht. Dann geht es zur nächsten Bude, besser zum nächsten Ferienhaus. Auch das wird ausgeräumt. Mit vollem Laster und angedeutetem Gruß zu uns herüber verschwindet das Trio. Wir bald danach auch. Beschließen zurück nach Sachsen, zur Neiße zu fahren. Auch lockt uns Bad Muskau mit seinem Park. Herrliches Wetter sorgt für beste Laune. Zählen unsere Böhmischen Kronen. Nicht mehr viel über von den großen Scheinen. Auch hier hat alles seinen Böhmischen Preis. Bald sind wir unterwegs. Die Sonne erfüllt ihre sommerlichen Pflichten. Spendet sommerliche Wärme. Leichte, lockere weiße Wolken schmücken den blauen Himmel. Rechts der Straße taucht für nur einen Moment aus dem Augenwinkel sichtbar, eine eigenartige Bergkuppe auf. Schon sind wir vorbei. Haben die Anfahrt zum Parkplatz zu der bizarren steinernen Kuppe verpasst. Wenden, fahren zurück, landen hinter einer Schranke auf einem zahlungspflichtigen Parkplatz. Panka Skala nennt sich das kleine Naturschutzgebiet. Lange, mit einander verbundene Basaltsäulen streben in die Höhe. Ein kleiner Teich davor, der Seerosen einen Lebensraum bietet. Auch sonst blüht es am, auf dem basaltenen Hügel, taucht ihn in eine rosarote blühende Wolke von Weidenröschen, Fingerhut, Heidenelken, Thymian. Immer wieder unterbrochen von den schwarzblau schimmernden aufstrebenden vier und sechskantigen Basaltsäulen. Ein schmaler Pfad leitet uns um diese geologische Naturschönheit. Die vergangene Nutzung als Steinbruch hat sich verwachsen. Nur der wassergefüllte kleine Teich ist ein sichtbares Überbleibsel des Abbau seiner steinernen Säulen. Hübsch fügt sich seine Wasserfläche unter den himmelwärts strebenden Basaltsäulen ins Bild, als müsste es so sein. Ein Ort der Freude, der Schönheit. Gut, dass wir gewendet haben. Die Schranke verweigert uns die Ausfahrt. Erst das bezahlte Ticket, dann die Freiheit der Reise. Schlecht nur das der Ticketautomat unsere Scheine nicht haben will.
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