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Der Messingbrunnen .... Von Klaus Röttger 

Am 19. Mai 1982 wurde auf dem ehemaligen Bündheimer Marktplatz, gegenüber dem Markthotel eine Brunnenanlage eingeweiht, die an ein ehemaliges Industrieunternehmen erinnern soll: Die Messinghütte.

Die Idee, an dieser Stelle eine Grünanlage mit einem Brunnen zu schaffen, lag zu diesem Zeitpunkt schon eine Weile zurück, wurde aber durch Pläne zur Umgestaltung eines Teils des ehemaligen Markplatzes aktuell. Die Idee, den Brunnen unter das Motto ,,Messinghütte" zu stellen, kam dann von dem damaligen Stadtheimatpfleger Hans Schmidt, der sich intensiv mit der Geschichte des Unternehmens beschäftigt hatte. Die Hütte, zu der auch ausgedehnte Teichanlagen gehörten, hatte ihren Standort in der Nähe des geplanten Brunnens. Schmidt schlug vor, in Anlehnung an die von 1562 bis 1626 arbeitende Messinghütte eine symbolhafte Darstellung der fünf Teiche und des Messinggießens ansich zu schaffen.

Mit der künstlerischen Ausführung des Brunnens wurde die Goslarer Bildhauerin Ursula Bacmeister beauftragt. Von Bacmeister stammt auch die ,,Dame mit Esel" am Kurparkeingang. Die Künstlerin starb 1994 81-jährig. Zu der Brunnenanlage gehören fünf Becken, die Figur eines Gießers, ein Löwenrelief und eine erklärende Schriftplatte mit der Inschrift: ,,Der Messingbrunnen. Zwischen 1562 und 1626 war hier der Standort einer bedeutenden Messinghütte. Sie wurde durch Herzog Heinrich d. J. gegründet und im 30-jährigen Krieg zerstört. Das in Tiegeln geschmolzene Messing wurde auf Gießsteinen zu Platten gegossen und zu vielerlei Produkten verarbeitet. Das Wasser aus 5 Stauteichen diente zum Antrieb der Blasebälge für die Schmelzöfen sowie der Wasserräder für die Hammerwerke und die Drahtmühle.

Die 5 Becken des Brunnens symbolisieren den Guß auf die Gießsteine, zugleich auch die 5 Stauteiche. Der Braunschweiger Löwe mit der Krone war das Zeichen dieser Messinghütte." Es folgen Hinweise auf die Verdienste der Mitwirkenden bei der Gestaltung und geschichtlichen Beratung und das Einweihungsdatum ,,19. Mai 1982".

Die Brunnenanlage kostete 56 000 DM. Hinzu kamen noch einmal 126 000 DM für die übrigen Anlagen. Bei der Finanzierung halfen Mäzene wie die Firma Wolf und ,,infra-bauen“. Entgegenkommend zeigten sich auch der Gastwirt Wilhelm Fulst und die Weidegenossenschaft mit der Bereitstellung des Geländes.

Auszug aus ,,Erinnerungen in Bronze und Stein" von Klaus Röttger
Verlag: Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg