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Das Löwendenkmal am Bahnhof .... Von Klaus Röttger  

Als das Denkmal geplant und gebaut wurde, geschah das im Überschwang des Sieges über die Franzosen in den Jahren 1870/71. Heute im Zeitalter der europäischen Einigung, der deutsch-französischen Freundschaft und der Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Port-Louis wirkt das Denkmal eher wie ein Anachronismus. Das Denkmal ist aber ein Zeugnis der Geschichte und historisch überaus interessant.

Der Grundstein für das Denkmal wurde am 1. September 1895 gelegt. Das war ein Jahr nach der Verleihung der Stadtrechte für Bad Harzburg. Diese Grundsteinlegung war ein Fest, an dem die ganze Stadt teilnahm. In einer beispiellosen Sammelaktion waren Pfennig auf Pfennig und Mark auf Mark gestapelt worden, um das große Ziel zu erreichen. Zum Tag der Grundsteinlegung war die 25. Wiederkehr des Tages von Sedan gewählt worden. Dem Andenken der ,,Helden des Französischen Krieges" war dann auch das Denkmal gewidmet.

Fertiggestellt wurde das Denkmal ein Jahr später. Am 30. August erfolgte die Enthüllung mit großem Pomp. Lange war von den Mitgliedern des Kriegervereins, die die Anregung zum Bau des Denkmals gegeben hatten, über die Art desselben beraten worden. Urspünglich sollte es ein Obelisk werden. Das war den Kriegern aber nicht eindrucksvoll genug. Dann wurde lange ein schreitender Löwe favorisiert. Die verwirklichte Lösung mit dem liegenden Löwen wurde letztendlich genommen, um zu zeigen, dass Deutschland nicht angriffslustig, aber jederzeit bereit sei, sich zu verteidigen.

Der Entwurf stammte von Professor Constantin Uhde aus Braunschweig. Der nach Westen blickende Löwe, von Gottlieb Elster in Berlin modelliert, wurde in der Wolfenbütteler Bildhauerwerkstatt Camin in Sandstein ausgeführt. Den Sockel lieferte der  Harzburger Maurermeister Bosse. Pathetische  Siegesfreude spiegelt auch der am Denkmal etwas später angebrachte Spruch wider. Er stammt von dem Sanitätsrat Dr. Carl Franke, der sich als Vorsitzender des Kriegervereins zusammen mit dem Gerichtsvollzieher Adolf Zimmermann um die Errichtung des Denkmals besonders verdient gemacht hatte. Der Spruch lautet: ,,Den Todten zur Ehre, Der Jugend zur Lehre, Dem Feind ein Bild Von Deutschlands Wehre." Neben dem Reichsadler an der Stirnseite gibt es als weitere Inschrift: ,,Errichtet zur Erinnerung an die ruhmreichen Kriegsjahre 1870/71 und zu Ehren der Harzburger Mitkämpfer. 2. September 1896".

Auszug aus: ,,Erinnerung in Bronze und Stein" von Klaus Röttger
Verlag Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg