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Der Plan der Wasserversorgung der Harzburg nach Karl Wiedemann. Ganz rechts das Stauwerk im Kleinen Spüketal, das von dem Baumeister des Königs angelegt wurde.

Beide Leitungen, die historische und die alte fĂĽhren zunächst am Kaiserweg entlang und treten dann zusammen, die Säperstelle passierend, in das StĂĽbchental ein. Während aber hier die neue Leitung das Tal der Länge nach bis zu einem Sammelbassin durchzieht, durchquert die alte Leitung das StĂĽbchental und zieht dann am Abhang des SpĂĽketals empor. Hier wurde das Quellwasser durch eine aus Granitblöcken hergestellte kleine Stauanlage gesammelt und  durch die tönernen Röhren geleitet. An diese Granitblöcke erinnerten sich im Jahre 1900 die Erbauer der BrĂĽcke ĂĽber den Halsgraben auf dem Burggelände und schafften sie herbei, um sie in das Bauwerk einzumauern. Der aus heutiger Denkmalschutzsicht barbarische Akt hatte aber eine weitere Entdeckung zur Folge. In unmittelbarer Nähe der Stauanlage wurden wieder Röhren entdeckt, so dass damit bewiesen war, dass hier die Wasserleitung begann.

 Durch die Entdeckung des alten Stollens im Brunnen der Burg war man sich im Klaren darĂĽber, dass die Wasserleitung ganz sicher der zusätzlichen Versorgung der Burg gedient hatte. In den Jahren 1966 und 1968 kamen Bad Harzburger BĂĽrger auf Initiative des Kommunalpolitikers Hans Henning Borchardts auf die Idee, den Brunnen zu erkunden und die EinflussmĂĽndung  der Wassereinleitung näher zu untersuchen. In 12 Metern Tiefe wurde dieser sagenumwobene Stollen dann auch gefunden und in einer aufwändigen Aktion bis auf eine Länge von 18 Metern gesäubert und provisorischen ausgebaut. Das geschah stellenweise nicht allein aus dem Brunnen heraus, sondern von der Böschungsseite her. Damit war die sagenhafte Flucht Heinrichs IV. zumindest nicht mehr als gänzlich unmöglich anzusehen.

 Insgesamt war die alte historische Tonröhrenleitung 1300 Meter lang und bestand aus rund 3000 Tonröhren. Allein das macht sie zu einer herausragenden Anlage die keinen Vergleich mit anderen antiken Bauwerken zu scheuen hat.

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