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Niemand sollte der Hilfe entbehren

Eine der schrecklichsten Bedrohungen für die Menschen des ausgehenden  Mittelalters waren die Seuchen, namentlich die Pest. Auch Herzog Julius musste sich während seiner Regierungszeit damit auseinandersetzen. Das Massensterben bedrohte vor allem auch seine Wirtschaftsunternehmen durch Mangel an Arbeitskräften. Aus dem Jahre 1577 wird berichtet,  dass die Pest viel mehr Schaden angerichtet habe, als die im Vorjahr über den Harz hereingebrochene Wasserflut, als allein von der brausenden Ilse mehr als 40 Menschen getötet wurden. Unzählige Menschen wurden von der Seuche hingerafft. Herzog Julius reagierte darauf mit für die damalige Zeit unge-wöhnlichen  Maßnahmen.  Er sah sich ,,aus landesfürstlicher Fürsorge bewogen, zu verord-nen, dass zum Besten der Armen viel dienliche Arznei-mittel aus der fürstlichen Apotheke umsonst ausgeteilt wurden." Des weiteren wurden ,,auf dem Zellerfelde gemeine Krankenwärter“ sowie ein ,,paar Spitalherren bestellt, damit niemand der Hilfe entbehre" oder wie der Bericht weiter sagt ,,niemand in seiner Not möchte versäumet werden." Der Herzog war sich also rundum seiner Verantwortung für die Landeskinder bewusst.

Auf viele Art geehrt

Das  alles hat dazu geführt, dass der Herzog Julius aus dem Gedächtnis nicht verschwunden ist, er bekam  insbesondere in Bad Harzburg einen besonderen Stellenwert. Schon früh reagierten die Kurstädter darauf mit Denkmälern, der Benennung  von Straßen, Hotels, Quellen, Getränken und Kureinrichtungen.  Die ,,Alte Chaussee", die es schon seit dem Bau der Burg auf dem Burgberg gab, bekam mit ,,Herzog-Julius-Straße" seinen Namen. Mit Juliushaller Mineralbrunnen trugen die Vermarkter der alten Solequelle den Namen des Herzogs in alle Welt hinaus, ein Bad wurde nach ihm benannt, eine Julius-Apotheke erinnert an ihn und eine Klinik trägt seit einigen Jahren ebenfalls seinen Namen. Natürlich bekam er auch ein Denkmal. Heute steht es gegenüber dem Rathaus. Der ursprünglich Standort war jedoch der Park von Juliushall und die Ecke Herzog-Julius-Straße/Am Alten Salzwerk. Hier geriet das Denkmal  aber beinahe in Vergessenheit. Erst 1966 erinnerten sich die Stadtväter wieder an das Monument. Am 7. September dieses Jahres wurde der Stein an seinen jetzigen Standort versetzt. Erstmals aufgestellt wurde der tonnenschwere Koloss 1877.  Das den Stein schmückende Reliefporträt des Herzogs wurde von dem Bildhauer Oswald Rommel nach einem Ölgemälde in der Wolfenbütteler Bibliothek modelliert. Auf der Rückseite gibt es ein  Spruch: ,,Dem Herzog Julius, dessen Schöpfergeist, der eig’nen Zeit Jahrhunderte voraus. Des Harzes Erz erschloss, Dem Soolquell Juliushall Und dem freien Denken neue Bahn erschloss!"