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Vor 1000 Jahren... wurde Kaiser Heinrich III. geboren 

Er erbaute die ,,Kaiserpfalz" in Goslar, war der Vater Heinrichs IV. und starb im Harzer Königshof  in Bodfeld

Von Klaus Röttger

Unsere Region ist wahrhaftig nicht arm an geschichtlichen Ereignissen, die mit Königen und Kaisern zu tun haben.  Ein paar Jahrhunderte lang wurde die Geschichte des deutschen Reiches in der Vorharzregion zumindest mitgestaltet.  In diesem Beitrag soll an Heinrich III. erinnert werden, der just in diesem Jahr 2017 vor exakt tausend Jahren geboren wurde. Der dritte Heinrich ist für uns nicht nur interessant, weil er der Vater ,,unseres" Königs und Kaisers Heinrich IV. ist, sondern vor allem auch wegen seiner Bedeutung für Goslar und hier wiederum für den Pfalzbereich.
Der zweite Herrscher aus dem Haus der Salier wurde am 28. Oktober 1017 geboren und war von 1039 bis zu seinem Tode 1056 König und seit 1046 Kaiser im römisch-deutschen Reich. Bereits mit elf Jahren wurde er von seinem Vater, Konrad II. zum Mitkönig erhoben und mit Herzogtümern ausgestattet. Als der Vater starb gelang deshalb der Regierungswechsel problemlos. Eine Sache, die in der Vergangenheit nicht unbedingt immer so glücklich verlaufen war. Heinrich setzte die Politik seines Vaters kontinuierlich fort. In seiner Amtszeit erfuhr die Königsherrschaft eine bisher noch nicht gekannte sakrale Überhöhung. So baute er beispielsweise den Dom in Speyer und machte ihn zum größten Bauwerk der abendländischen Christenheit.
Gegenüber den Herzögen des Reiches setzte Heinrich indes seine eigene Auffassung von der amtsrechtlich begründeten Verfügungsgewalt über die Herzogtümer durch. Das geschah nicht immer mit Samthandschuhen und führte deshalb zu oft jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem ihrerseits ebenfalls  machtbewussten Adel. Vor allem in Süddeutschland und in Sachsen formten sich mächtige Oppositionsgruppen.
In Rom beendete er 1046 das zu heftigem Durcheinander Anlass gebende Papstschisma und befreite das Papsttum aus der Abhängigkeit vom römischen Adel. Damit legte er die Grundlage für dessen universale Geltung. Wie weit er damit die Politik seines Nachfolgers, Heinrich IV., beeinflusste, wird von den Historikern unterschiedlich gesehen.
Sein früher Tod wurde lange Zeit als Katastrophe für das Reich angesehen.  So beschreibt der Historiker Bern von Reichenau Heinrich als unbesiegbaren Friedensbringer, als gütigsten und gerechtesten Weltherrscher sowie als Verbreiter des Glaubens und des Ruhms der Könige. Er vergleicht ihn sogar mit König David.
Kritik kam einerseits von den Kirchenreformern und andererseits auch von den ,,Großen des Reiches". Während die Kleriker den fehlenden Willen, den ,,Armen zu helfen" beklagten, und dass er sich lieber den Geldgeschäften hingegeben habe, kritisierten die anderen die ,,Härte des Herrschers im Umgang mit den Gegnern". Den meisten Historikern,  und hier vor allem denen des 19. Jahrhunderts, galt er aber als Höhepunkt der Kaisergeschichte des Mittelalters. Albert Hauk schreibt in seiner ,,Kirchengeschichte":  ,,Deutschland hat seit Karl dem Großen keinen mächtigeren Herrscher gehabt als  Heinrich III."

Stiftskirche ,,Simon und Judas" in Goslar. Die Patronatsnamen sind die
Geburtsheiligen des Kaisers Heinrich III. Gemälde in der Goslarer Kaiserpfalz

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