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Am Herzoglichen Hof lief zunächst erstmal alles nach Wunsch für die Ankömmlinge. Nach dem Vertrag, in dem sich Sömmering verpflichtete, binnen Jahresfrist die Wundertinctur fertig zu stellen und die Bergwerke auf die Höhe zu bringen, gab es großzügige fürstliche Gegenleistungen: 200 Taler,  Wohnung und Laboratorium in der alten Apotheke und für das Ehepaar Schombach und Schulfermann Unterkunft im ,,Gartenhof“, einer guten Herberge. Obwohl die wahre Identität Schulfermanns bald aufgedeckt wurde, war der Herzog nicht erzürnt, sondern glaubte den fadenscheinigen Beteuerungen, dass die Namensänderung  nur geschehen sei, um den Nachstellungen durch ehemalige Kriegsherren zu entgehen. Er schickte ihn sogar auf eine Reise nach Schweden, um allerlei Kriegsmaterial einzukaufen.
Auf dieser Fahrt traf Schulfermann einen ehemaligen Kriegskameraden, Jobst Kettwig. Damit tritt ein weiterer illustrer Akteur auf die Bühne des Geschehens. Gemeinsam zogen sie nach Wolfenbüttel. Auch Kettwig trat in die Dienste des Herzogs. Unter den Spießgesellen Sömmerings ist Kettwig vielleicht der sympathischste, obwohl auch er nicht ganz ,,ohne" war. Zwar von geringer Geburt hatte er am Hof von Kopenhagen gelernt, sich als Edelmann zu bewegen. Er kleidete sich in weiße Seide, fuhr in einer Kutsche und hatte sogar ein kleines Gefolge, zu dem Frau und Kind gehörten. Philipp und Frau Anne fanden aus vielerlei Gründen wenig Gefallen an dem Neuankömmling. Einen Annäherungsversuch Annes an den schmucken Soldaten bügelte der mit den Worten ab, dass seine eigene Frau vor dem Ar... schöner sei, als sie vor dem Kopf. Man war deshalb froh, als der Herzog den weltmännisch auftretenden Neuankömmling sogleich mit einem geschäftlichen Auftrag versah, bei dem es um hohe Summen ging. Um es wiederum kurz zu machen, Kettwig versilberte auf dieser Reise das ganze Reisegeld machte überdies noch Schulden und wurde vom Rat der Stadt Nürnberg festgesetzt.

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