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Eine Frage der Wirtschaftlichkeit 

Eine der größten Sorgen der Verantwortlichen für den Seilbahnbau, war die Frage, ob sich das Unternehmen rentieren würde. Immer wieder wurden Kostenrechnungen aufgestellt, erwogen und verworfen. Um die Bergbahnfahrten so attraktiv wie möglich  zu machen, wurde hin und her überlegt, wie man den Gipfel noch anziehender machen könnte. Die Ãœberlegungen gelten auch heute noch. Erwogen wurde damals unter anderem der Bau eines Drehhotels auf dem Burgberg und allerlei andere spektakulären Dinge. Unablässig warben mutige Tourismusfachleute auch für den Weiterbau der Bahn bis zum Molkenhaus und darüber hinaus bis zum Brocken, um dem Wintersport neue Impulse zu geben. Ãœber vieles lief die Zeit hinweg, vieles musste wegen ungünstiger politischer Entwicklung aufgegeben werden, geblieben ist indes der Wille, auch in Zukunft der Bahn einen Mittelpunkt im Fremdenverkehrsgeschehen der Stadt einzuräumen. Was durch den erst kürzlich fertigggestellten Baumwipfelpfadt  und den Bau eines neuen Burgbergrestaurants auch hervorragend gelungen ist.  

Die Rentabilitäts-Bedenken im Jahre 1929 erwiesen sich aber bald als grundlos. Der erste Tag nach der Eröffnung war bereits ein voller Erfolg. Am Fahrbahnschalter drängten sich Hunderte von Gästen und die Bahn musste pausenlos fahren. Dabei kostete die Fahrt 80 Pfennige. Am Schluss des Tages wurden rund 800 Fahrgäste gezählt. Vom darauffolgenden Sonntag gibt es einen weiteren diesbezüglichen Situationsbericht: ,,Die Anziehungskraft der Bahn wurde im Verlauf des Sonntags so stark, dass stets etwa 200 Personen in der Vorhalle standen, die gute anderthalb Stunden warten mussten, bis sie an der Reihe waren. Man macht sich von dem gewaltigen Verkehr eine Vorstellung, wenn man erfährt, dass im Verlauf des gestrigen Tages 153 Fahrten in jeder Richtung gemacht wurden. Insgesamt wurden etwa 5000 Personen befördert." Das blieb auch anhaltend so. Bereits im Sommer 1930 konnte aus den laufenden Betriebsüberschüssen an der Talstation ein Wirtschaftsgebäude mit einem Restaurant und drei Läden errichtet werden. Bald erwies es sich auch als notwendig, Parkplätze zu schaffen. Zunächst behalf man sich  mit dem Zuschütten eines Grabens. Zu Beginn der Sommersaison 1931 aber wurde bereits ein Parkplatz für 100 Autos angelegt. In den ersten beiden Jahren  nach dem Start konnten  fast eine halbe Millionen Fahrgäste befördert werden. Danach pendelten sich die Zahlen auf etwa 300 000 pro Jahr ein.

Die Talstation im Baujahr 1929

die Situation unter den Eichen vor 1938

Die wirtschaftlichen Erfolge  blieben aber nicht immer erfreulich.  Vor allem während der Kriegszeit und den ersten  Jahren danach blieben sie bescheiden. Von 1945 bis 1955 war Bad Harzburg Erholungszentrum für die Soldaten der britischen Armee.
In den ersten Jahren requirierten die Besatzer die Seilbahn für sich ganz allein. Erst nach und nach durften auch die Bad Harzburger und ihre Gäste die Bahn  wieder  benutzen.  Die Engländer vereinnahmten die Bahn auch farblich. Mit einem blauen Anstrich glichen sie sie ihren auf der heimatlichen  Insel damals üblichen Straßenbahnfarben an. Nach der Freigabe des Kurbades  ging es aber dann nach und nach wieder wirtschaftlich kontinuierlich aufwärts. Zur Zeit ist
die Bahn so attraktiv wie je zuvor.  Die vielen Neuerungen um die Bahn  herum haben sich äußerst positiv ausgewirkt.

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