WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

2 Nickendes Wintergrün

3 Gewöhnliche Breitblättrige Stendelwurz,

4 im dritten Jahr nach dem Kahlschlag

5 Hain-Greiskraut

6 Himbeeren, Fingerhut, Gräser

7 alles will zum Licht

8 Drüsiges Springkraut, der Einwanderer

9 das Blau der Rundblättrigen Glockenblume

10 vertrockneter Fichtenaufwuchs

11 Hain-Greiskraut, Samenstände des Fingerhuts

12 mit flatterndem Besucher

13 dem Braunwaldsänger

14 einem Liebhaber der

WasserWanderWege 12 + 18...... 2020.11.11.  

Polstertaler Zechenhaus -... Jägersbleekerteich - Hubhaus im August 2019 

Rühr-mich-nicht-an, Großes Springkraut

"Rühr mich nicht an", sind nicht die Worte von Rita als wir auf dem Parkplatz an der K 38 in Polstertal aus dem Auto steigen. Das, wenn sie das jemals gesagt hat, fehlt ganz bestimmt nach über 60 Jahre ehelichem Glück. Aber weiß man's?.
Es ist vielmehr das gelbe, einheimische Große Springkraut am Waldrand das sich so nennt, mir ins Auge springt. Locker hängt es seine großen Blüten, etwas versteckt, unter seine unruhigen Blätter. Es wird eingerahmt von weißen und purpurfarbenen höher wachsenden Gemeinen Hohlzahn. Der ist schon weitgehend in Samen gegangen, doch an seiner Sprossspitze zeigt er noch seine kleinen Lippenblüten.
Ein Hinweisschild von "Pochen und Schmelzen" am WWW 18, weist auf die frühere Bedeutung des Polstertals hin. Wir folgen dem Zeichen. Der kleine Bach bleibt linker Hand liegen. Tief hat er sich eingegraben. Steil seine Böschung. Der Teufelsabbiss, das Nickende Wintergrün, die Breitblättrige Stendelwurz, ein paar Fruchtstände von Fuchs-Knabenkraut haben die Bachböschung als Heimat gewählt. Wie es aussieht eine gute Wahl, denn die Besucher laufen in der Regel an diesen kleinen Kostbarkeiten unserer Flora achtlos vorbei, werden von ihnen meist übersehen. Bald mündet der kleine Pfad auf dem Zuweg zum Campingplatz. Hier, auf Weg und Platz herrscht Gedrängel. Urlauber aus Nah und Fern besuchen den Harz. Der bietet Ihnen nicht nur Ruhe und sauerstoffreiche Luft, auch jede Menge Wanderwege für kurze und lange Beine. In den letzten Jahren auch viel Sonnenschein der die Haut bräunt. Schräg gegenüber der Einfahrt zum Campingplatz biegen wir nach rechts ab. Etwas steiler wird's hoch zum Conventhai. Fahrspuren der Harvester, der Fichtenerntemaschinen haben ihre Spuren hinterlassen. Bald jedoch, auf der Höhe, wird der aufgepflügte Wanderweg wieder zum wunderbaren Naturpfad.  Links noch Fichtenhochwald, rechts die abgeerntete Fläche mit jungem Aufwuchs von Laubbäumen. Die Fichten kommen von selbst, haben genug von ihren Samen zurückgelassen und wenn das Reitgras nicht alles überwuchert finden sie auch einen Platz zum keimen. Zur Zeit bestimmt Fingerhut, Haingreiskraut, Schmalblättriges Weidenröschen, Brom- und Himbeere, die Samenstände des Stumpfblättrigen Ampfers und eingestreute Horste des Wolligen Reitgrases, der Rasen-Schmiele,  die abgeernteten Flächen. Das Hain-Greiskraut bestimmt mit seinem Gelb das Bild. Ein paar wenige rosa Blüten des Drüsigen Springkraut haben sich an feuchten Stellen eingeschlichen. Ãœberwachsen mit ihrer stattlichen Größe alles andere. Doch der Wurmfarn wird bestimmt seinen Standort behaupten. Er ist es gewöhnt, dass ihm sein Leben schwer gemacht wird. Die Ackerkratzdistel reckt sich keck zum Licht, blüht, lockt mit ihrem Duft die Schmetterlinge an. Macht sich auch keine Sorgen dass das "Drüsige" ihm auf die Pelle rücken könnte. Ãœberreich lässt es später seine Samen fliegen, sorgt so für seinen Fortbestand. Auch das Blau der Rundblättrigen Glockenblume wird nicht verloren gehen. Sie ist ein Alleskönner, findet ihren Platz in den Wiesen, am Grabenrand, selbst  an den steilsten Felsen findet sie ihre Ritze!
Durch die, dem  Sonnenschein geweihten Tage, fehlt natürlich der Regen. Der könnte ja die Nacht zu seinem Kommen nehmen. Doch da sich die Harzbesucher nicht über sein Ausbleiben grämen zieht er vor, den Harz mit seinen Wolken zu umgehen. Es regnet im Norden, im Westen, am meisten im Süden, doch seine erste Hürde, den Harz, den lässt er trocken liegen. Das freut viele Leben, aber nicht die Fichte.
Dort wo sie sich selbst verjüngt, sie auf Stuken oder Stubben, auf Totholz oberhalb der   Bodenvegetation gewachsen ist, fehlt ihr nun das Niederschlagswasser. Sie verdurstet, stirbt schon in ganz jungen Jahren. Dursten ihre im Boden wachsenden großen Geschwister weil auch hier das Bodenwasser fehlt, sie nicht mehr so harzen können wie sie möchten, werden sie anfällig für die Borkenkäfer. Der liebt die Wärme, die Trockenheit, das sonnige Wetter. Sie stürzen sich auf die wehrlose Fichte, richten in ihrem  Kambium ihre Borkenkäfer-Kinderstube ein. Durch den Fraß ihrer Larven  werden die Leitungsbahnen  der Fichte unterbrochen. Dann dauert es nicht mehr lange bis die Fichtennadeln rieselnd zu Boden fallen. Auch die Heidelbeere hat mit ihrem Durst ein Problem, kommt nicht mehr an das Bodenwasser, verabschiedet sich ebenfalls. Da ist das Weidenröschen nicht so anspruchsvoll. Es besiedelt im Nu die vergangenen Standorte von Fichte und Heidelbeere.

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15 Saat des Fingerhutes.

16 Das bunte Waldbild ist

17 schöner als das nebenan

18 mit einem nickendem Fingerhut.