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2. Ausfluss Klärteich

3 Abzweig zum Blaubach und Teich

4 vorne Graben zum Teich, hinten die Ecker

5 Teich an der Heerstraße

6 Baumgesicht

7 links Abfluss zur Ecker, rechts der Zulauf von der Ecker

8 Verstopfter Abfluss zum Blaubach

9 vergangener Durchlass

Geplätscher ... 2022.01.20. 

1 Klärteich

Ein trüber Sonntag im Januar. Nebel auf den Bergen. Regenwolken drohen im Westen. Ein Tag für die warme Stube. Gegen Mittag etwas heller der Himmel und der Drang nach draußen wird größer. Die Ecker nördlich der Kreisstraße wird zum schnell erreichbarem Ziel. Der Parkplatz auf niedersächsischer Seite ist zu geparkt. Hinter der Eckerbrücke in Sachsen Anhalt stehen nun zwei Autos. Ein Blaues und ein Weißes. Unseres.  Nicht viel Wasser in der Ecker. Ein Pärchen kommt uns entgegen. Er, Bartträger, vorneweg. Sie eingemummelt in schwarz und grau der Winterbekleidung. Sie bleibt stehen, ruft ihn zurück. Beide betrachten etwas am Boden. Sie sagt, zeigt auf etwas. Er nickt wendet sich ab. Grüßt uns mit einem angedeuteten Nicken. Sie schiebt  sich schweigsam ohne Augenaufschlag an uns vorbei. Wir wählen den alten Pfad der westdeutschen Zöllner. Der verläuft noch immer direkt entlang am plätschernden Wasser der Ecker. Die DDR braucht keinen beobachtenden  Zöllner mehr. Seit der damaligen Zeit ist der Pfad nur ein wenig breiter geworden, ein klein wenig mehr ausgetreten. Doch einsam und still ist es hier noch immer. Braunes Laub bedeckt den Boden. Vereinzelt ein übrig gebliebener winkender Farnwedel. Flächig Grün nur die breiten Blätter der Wald--Simse die sich an Erdwällen entlang ziehen. Noch leblos, die  Haufen der Waldameisen. Hundegebell schallt vom Lerchenfeld herüber. Der erste Teich der Biologischen Klärteiche der Ortschaft Eckertal, stinkt fürchterlich. Ein Strahl der dunklen Brühe läuft aus dem Absetzschacht, der das Dicke von dem Flüssigen trennt, in den ersten Schönungsteich der Anlage. Der Teichwasser ist genau so grau wie sein Zufluss. Der Wind treibt den Gestank nach Nordost. Auf dem zweiten  Schönungsteich schwimmen zwei Stockenten mit blauschillernden Hälsen. Klares Wasser im dritten und größten der Schönungsteiche. Kein Vogel schwimmt darauf. Leichtes Eis bedeckt seine Oberfläche.  Eine schwarze, schon ewig herum flatternde  Folie am Ausfluss des Teiches in die Ecker, vertreibt den Eindruck einer gepflegten, funktionstüchtigen, sicheren  Biologischen Kläranlage.  Hier verlassen wir den Pfad der Zöllner. Der begleitet die Ecker bis zur Steilwand. Zu unsicher ist das Queren eines Sumpfloches kurz vor der hohen Steilwand  die die Ecker etwas unterhalb in die Kalkwand gegraben hat. Die breite Bohle die als Brücke diente, ist schon lange Vergangenheit. Jetzt liegt manchmal ein mittlerer Baumstamm in der schwarzen Brühe der als Ãœbergang genutzt werden kann. Manchmal, oft aber nicht! Der obere Rand der Steilwand ist jetzt mit einem Wildzaun gesichert, schützt  vor einem Absturz der Neugierigen in die Tiefe.
Vier Damen, eine mit ihrem Handy in der Hand als Führende. Locker springt sie den rutschigen Hang zum Sumpfloch herunter. Zwei große Schritte über den dort quer liegenden Baumstamm und sie steht auf dem alten Zöllnerpfad neben der plätschernden  Ecker. Ein schwarzer weiblicher Bubikopf verweigert ihr die Gefolgschaft. Nicht die Angst vor der Tiefe ist es, sondern mehr die Unsicherheit auf den weiter führenden, unbekannten Weg ist dafür der Grund. Mit sanfter Gewalt will  ihr eine ihr von unten entgegenkommende Dame sie bei der Hand nehmen, ihr beim Abstieg helfen.  Die Zögernde winkt ab: "Ich will hier nicht auf die Schnauze fallen. Bleib wo du bist. Ich komme". Wir verzichten auf das weitere Schauspiel. Bleiben an der oberen Böschungskante bis der Drahtzaun endet. Das Gezeter der vier Damen  verklingt. Unten am Bach grünt der Winterschachtelhalm. Die Ecker macht einen Bogen, kommt außer Sicht. Erst am, von der Wasserbehörde zerstörten Abschlag zum Blaubach sehen wir sie wieder.  
Nun liegen dicke Stämme im Bach und leiten das Eckerwasser zum Teich an der alten Heerstraße. Selbst der mit schwerem Gerät ausgebaggerte Fehlschlag des Abzweiggraben zur Ecker ist mit Stämmen versperrt, so dass das Wasser seinen Weg zum und um den Teich an der Heerstraße  nehmen kann. Ihm seine Funktion, ein Biotop für Frösche und anderen Wasserbewohnern zu sein, zurück gibt. Der Durchlass unter der Heerstraße zum Blaubach ist verrammelt. Kein Topfen Eckerwasser tröpfelt durch das Betonrohr. Die weitere Rinne zum Blaubach ist ausgetrocknet.

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