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2 Feldsalat

3 Aurorafalter auf Knoblauchhederich

4 Trauben-Kirsche

5 Gewöhnliche Silberweide

6 Rotlaubiger Spitz-Ahorn

7 Ruhendes Kieswerk

8 Lungenkraut

9 Große Sternmiere

10 Kriechender Günsel

11 Frühlings-Platterbse

12 Echte Kratzdistel

13 Sumpfdotterblume

14 Acker-Schachtelhalm

15 Wiesenschaumkraut

Ein Spaziergang im April... Probsteiburg - Krähenholz 

1Rote Lichtnelke

Nicht überanstrengen, die Devise des heutigen Tages. Noch vor der Okerbrücke bei der Probsteiburg bleibt das Auto stehen. Östlich der Oker, über dem ehemaligen Gelände des Kieswerks Volkmer verläuft eine ausgetretene Spur, die sich bald darauf zu einem Weg verwandelt. Noch nicht viel zu entdecken auf dem plattgeschobenen Schotter. Hatte gehofft den Coronaschleier der sich so sachte ins Gemüt gegraben hat, etwas zu erhellen, zu lichten. Ich hoffe beim betrachtenden Spaziergang am Ufer der Oker diesen mit neuen Eindrücken fortblasen, überdecken zu können. Der graue breit geschobene Schotter eignet sich nicht für meine Belange. Erst als der Gebüschsaum uns aufnimmt, uns das Kreuzlabkraut mit seinen gelbgrünen Blüten einen kleinen Trost herauf schickt, dass das Jahr und mit ihm das Blühen und Wachsen weiter zieht, uns die Hoffnung nährt: "Es wird schon wieder" wird der Coronaschleier löcherig. Wenn ein paar Meter weiter auch noch die Rote Lichtnelke einen Gruß herüber schickt, die Rispensegge sich dem Gruß anschließt, die Silberweide ihre langen Kätzchen schiebt und der Feldsalat mit seinen kleinen weißlichen Blüten protzt, ein erster Aurorafalter an der Blüte der Knoblauchrauke eine Rast einlegt, die Traubenkirsche ihre Blütenrispen in die Höhe reckt, dann verliert sich der Coronaschleier, der den Kopf , die Seele herunter zieht. Wenn dann obendrein noch die Wasseramsel wie ein Schatten vorüber huscht, der Rotlaubige Spitzahorn seine gelben Blüten in den Himmel schiebt, der Wiesen-Löwenzahn aus seiner Pfahlwurzel nicht nur eine, sondern gleich mit einer Reihe von achtzehn seiner gelben Blütenköpfe den April begrüßt, dann ist Corona Vergangenheit. Wenn da nicht die LKWs des Kieswerks am Krähenholz so verlassen in der Gegend herumstehen würden, die Förderbänder still dahin dämmern, den Betrieb in eine Ruhe bettet als sei ringsum alles schon lange verstorben, dann ist es zurück das Virus welches dabei ist die Welt umzukrempeln. Nur wenige Autos auf der Straße zwischen Goslar und Vienenburg. Das Ãœberschreiten beim Parkplatz der Teichangler, in das anliegende Krähenholz ist so problemlos wie nie. Der Buchenwald grünt in den unteren Bereichen. Nur ein Teil der Buchenspitzen im Kronenbereich rührt sich noch nicht mit dem neuen Werden. Der Bärlauch grünt auf dem Boden. Zwischendurch  große weiße blühende Flächen der Großen Sternmiere. Ein paar Blüten des Gefleckten Lungenkraut versuchen sich zu präsentieren. Auch der Pyramiden- Günsel tut sich schwer mit seiner Präsentation. Die Fuchs-Segge macht sich breit, ihm, dem Günsel, den Platz streitig. Da hat es sich der Gundermann besser eingerichtet. Er hat den Rand am Weg ausgesucht und da hier der Wald durch geerntet ist, kein Reifen ihn am Wachstum hindert, steht er dicht bei dicht, Stängel an Stängel. Die Frühlings-Platterbse tut so als ginge sie das alles nichts an. Etwas verschämt schaut sie unter den Büschen hervor. Das duftende Märzveilchen schiebt sich am Westrand des Krähenholzes hin. Statt des Hauptweges sind wir zum westlichen Waldrand gegangen. Doch der alte Trampelpfad der ihn begleitete ist verschwunden. Niemand klettert hier noch durch die Büsche, nur wir sind so verrückt. Der Landwirt, der die angrenzenden Felder bewirtschaftet, hat den schrägen Hang sich selbst überlassen. Mitten im hohen Grase haben Echte Kratzdisteln sich behaupten können. Starke Solitäre dieser dornigen Schönheit  verteilen sich auf der Fläche. Das kleine Rinnsal hinter dem Feldweg ist hier von Naturfreunden aufgestaut, bildet ein kleines Wasserloch. Sumpfdotterblumen, das Wiesenschaumkraut fühlen sich hier wohl. Die sind beide bestimmt hier eingebracht, während der Ackerschachtelhalm nebenan natürlichen Ursprung ist. Das Männliche Knabenkraut, das Purpur-Knabenkraut wird auch auf Naturfreunde zurück zu führen sein. Was soll es. Es immer eine Freude auf so eine nicht ganz so häufige Pflanzenart zu treffen. Und Wachsen tun sie sowieso nur dort wo sie sich wohl fühlen, so wie die vielen in Samen gegangenen Schlüsselblumen. Auch die paar Wiesenküchenschellen sind mit der Blüte schon durch. Schmücken sich mit ihrem Fruchtstand, dem Hexenbesen. Von der unwiderstehlichen weißen Pracht der Großen Sternmiere begleitet, schlendern wieder Richtung Probsteiburg. Freuen uns an den Blütenköpfen des Acker-Fuchsschwanz, den breiten, platten Früchten des Acker-Hellerkraut. Die haben sich erfolgreich gegen die Spritzbrühe, die vom Landwirt zur "Unkrautbekämpfung" ausgebracht wird, verteidigt. Der Feldweg hat sich von seiner Tortur, der Auffüllung mit Asphaltstraßenabfall weitgehend erholt. Sieht nicht mehr so ausgekotzt aus wie kurz nach dieser, wohl nicht ganz zulässigen Maßnahme. Prächtig blüht der Wollige Schneeball der sich am rechten Hang von oben herunter schiebt.  Es fehlen nur noch die grüngepunkteten Rosenkäfer die ihn so lieben, dann wäre die Sommerwärme  endgültig angekommen. Der Erdrauch am Ackerrand blüht schon, dann wird es mit seiner Schwester dem Klatschmohn auch nicht mehr weit her sein. Warten wir noch ein Weilchen, dann erfreut auch er uns. Vorerst ist angesagt die hängenden Blütentrauben des Bergahorn zu bewundern. Sie wackeln im Winde als würden sie uns herbei winken. Damit haben die Riesenflügel der hohen Windräder, die an der Straße nach Immenrode, hoch über den blühenden Rapsfeldern ihre Kreise ziehen bessere Chancen, die winken nicht nur, die machen auch durch ihre hörbaren und für unser Ohr nicht hörbaren Infraschall-Geräusche und Flügelschattenwurf auf sich aufmerksam. Es wummert die Seele.
Wie lange wird der wunderbare Vogel, die Gabelweihe, hier noch durch die Luft gleiten, konzentriert den Boden nach toter oder lebendiger Beute absuchen.  Irgendwann wird die "Gabelweihe", die gar kein "Weihe", sondern ein Milan, nämlich der  Rote Milan ist. Wie lange zeigt er noch sein typisches Flugbild, wenn er  mit gestreckten Flügeln, meist ohne Flügelschlag, nur mit dem gegabelten Schwanz gesteuert, im Schwebeflug mit dem Blick zum Boden gerichtet Beute sucht, die rotierenden rot markierten Windmühlenflügeln gar nicht beachtet, von diesen getroffen und erschlagen zu Boden fällt? Dort von einem anderen Geflügelten oder einem vierbeinigen Beutegreifer aufgefressen wird. Wie lange können wir sein Gleiten noch beobachten? Was wäre die Welt ohne die Greife, die geflügelten Beutejäger und was sonst noch alles durch die Windflügel aus der Luft gekämmt wird. Die Mäuse würden zur Plage werden. Und wenn jemand über das Insektensterben, der Rückgang ihrer Arten klagt, so sollte er auch einmal an die Nachtfalter denken die vom Licht angelockt, von den Flügeln erschlagen werden! Dies alles wird einfach so hingenommen, dient zur Eindämmung der Erderwärmung, zur Bekämpfung der ansteigenden Temperatur der Erde. Sind wir da auf auf dem richtigen Wege? Oder ist es nur ein Vorgaukeln der Wunschrealität den die Windflügel zum Klimaschutz besteuern? Vielleicht ist es ja auch nur ein Abgreifen von Fördermitteln die Glücksrittern und anderen "Fachleuten" auf halblegalem Wege, die Taschen nicht nur füllt, sonder quasi überlaufen lässt.  Zu verschlungen und verschleiert sind die Wege zu den Fördertöpfen!
Ein kleines Stückchen Wegs auf der Straße, vorbei an mit Flatterband teilgesperrten Bänken der Bildungsstätte für Behinderte. Mal darf sich nur eine Person auf die Bank setzen, mal in weitem Abstand zwei Personen, je eine am Ende der Bank seinen Platz einnehmen.  
Der leicht gelichtete Schleier des Corona-Virus ist  wieder zurück, zieht wieder ein in Herz und Seele.

Otto Pake 

16 Männliches Knabenkraut

17 Ackerhellerkraut

18 Wolliger Schneeball

19 Gewöhnlicher Erdrauch

20 Berg-Ahorn

21 westliche Okerterrasse