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Streuobst

  Vereinzelt die blauen Blüten der Nesselblättrigen Glockenblume. Für das Langblättrige Hasenohr im trockenen Hang mit seinen gelben Dolden ist auch noch Sommer! Den Schwebfliegen ein Vergnügen. Auch die Erdbeere bietet ihre weißen Blüten an, der wieder erblühte Echte Gamander mit seiner großen Lippe, versucht es ebenso. Schöne Aussichtsbank am Voigtholz. Vor lauter Begeisterung beinah den spitzwinkeligen Abzweig verpasst. Langer Weg durch den Plattenberger Wald oberhalb von Porstendorf. Achim mit kleinen Rucksackproblemen. Trägt das leichte Ding mehr mit den Arschbacken als auf den Rücken. Beim steilen, rutschigen, von Treckerreifen zerfahrenen Abstieg nach Neuengönna ein erstes Anzeichen seiner nachlassenden Kondition. Der Rücken schmerzt, auch Schulter und Arschbacken melden sich. Ein Gänsetrio, laut mit uns schimpfend am Ortsbeginn. Die Kirche schon im Schatten, Die gegenüber liegende, bewaldete Talseite noch voll im Sonnenlicht. Der Ort wie ausgestorben, nur zwei Dachdecker bei der Arbeit. Die betrachten uns von oben herunter. Besonders meinen leicht rechtsgeneigten, mit den Trekkingstöckern laufenden Achim. Dem wird die eingetretene Wanderunlust angesehen. Die Gerade zur B88 sorgt für leichte Erholung, doch der bisherige Wanderschritt ist es nicht mehr mit dem Achim mir nun folgt. "Nur noch einmal hoch zum Burgschädel und eben bis Dornburg" tröste ich. Achim ist sauer mit mir, will bald zu Ende kommen mit der "Rennerei" wie er sich ausdrückt. "Du rennst das locker ab, bist in Ãœbung, ich dagegen bin lange nicht soweit an einem Stück gelaufen" nörgelt er. Stimmt ja was er sagt, doch haben wir über die Wanderstrecke vorher ausgiebig gesprochen und "so 22 Km schaffe ich locker" seine Aussage. Bis Dornburg und weiter zum Quartier in Dorndorf ist es noch ein Stückchen. Das letzte Wegstück verschweige ich ihm erst einmal, will ihm nicht den letzten Wanderwillen nehmen. Leicht titschen wir die B88 an, um dann wieder kräftig zur Höhe Burgschädel auf zu steigen. Eine Rastbank mit Aussicht wird nicht beachtet, nicht das ich Achim keine Rast gönne, doch die Sorge schwingt in mir--wenn Achim erst einmal sitzt mitten im Aufstieg--, lieber langsam weiter! Am Wetthügel, so nennt sich der endlose Acker der sich auf Dornburg hinzieht, ein riesiger Trecker der mit Getöse die Krume zerkleinert. Die Dornburger Kirche im Hintergrund. "Ist nicht mehr weit, da ist schon Dornburg und dann nur noch den Berg hinunter und wir sind da". Achim schaut nur, sagt nichts. Unter alten Rosskastanien, auf kleinem Pfad immer hart am Ackerrain entlang, kommt uns langsam die Wohnbebauung Dornburg entgegen. An der Borke einer alten dicken Pappel rasten nebeneinander drei rot gefärbte Männchen der Großen Heidelibelle, lassen sich von der tief stehenden Sonne durchwärmen. Dieser erwärmte "Lauerer" kann sich blitzschnell auf seine Beute stürzen. Häufig fliegt er zu seinem Startplatz zurück. Lauert weiter auf geeignete Beute.