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1 - Dänischer Tragant

2 - Schwalbenwurz

3 - Schillergras

4 - Robinie

5 - Weiße Lichtnelke

6 - Östreichischer Lein

7 - Linum austriacum

8 - Knäuelgras

9 - Linum austriacum

10 - Gelbe Spargel-Bohne

11 - Spitzahorn

12 - Pfeilkresse

13 - Große Sternmiere

Der Ösel... bei Wolfenbüttel 

nach Nordost

Der Ösel bei Wolfenbüttel,
ist eine kleine Kuppe östlich von Neindorf. Wie fast alle Kuppen nördlich des Harzes vom tieferliegendem Salz hoch angehoben. Die aufliegenden Gesteinsschichten verworfen. Salz, Kalk- und Rogensteine wurden hier abgebaut, fanden Verwendung im Umland. Danach verbuschte der geschundene Hügel weitgehend, nur noch als Schafweide genutzt. Die Natur hat ihn zugedeckt und mit Besonderheiten bedacht. Schauen wir uns den Ösel an!
"Wo wollen wir hin, zum Ösel? Wo liegt denn der"? Ritas Frage. "Zwischen Oderwald und Asse, wollte schon immer einmal hin, immer wieder vergessen. Heute geht's zum Ösel"!
Weit ist es nicht zum Ösel von Bad Harzburg. Hinter Neindorf in Richtung Sottmar, genau südlich vom Ösel, finden wir einen kleinen Parkplatz. Ein Feldweg führt hoch zur Kuppe. Erst beiderseits bewirtschaftete Felder, dann Wiesen, begrenzt von Feldgehölzen.
Am Wegesrand, eine Trampelspur geht nach links, leuchtet im zartblau-violett der Dänische Tragant (Astragalis danicus), eine weiß-gelbliche Pracht vom Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), unser einziges heimisches Seidenpflanzen-Gewächs. Fast von diesen überwuchert zeigt der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) seine runden Köpfchen, geschmückt mit roten Griffeln und gelben Staubgefäßen. Erst von nahem betrachtet erkennt man seine Schönheit. Ein Gewirr der Zitterlinse (Vicia hirsuta) in den hohen Blütenstielen verschiedenster Gräser. Die gelben Blüten des Echten Labkrautes (Gallium verum) verbergen sich in der Gräserpracht. Schillergras, Wiesenhafer, Lolch und Knäuelgras und weitere, mir noch Unbekannte überziehen die Hänge, das Dunkelblau des Wiesen-Salbeis (Salvia pratensis) überall dazwischen.
Ein weiter Blick in die Okeraue mit seinen verschieden farbigen Äckern, mit einzelstehenden Bäumen, den Baumreihen der Verbindungsstraßen zwischen den Orten, eine Parklandschaft. Hier oben macht sich die Morgenländische Zackenschote  (Bunas orientalis) breit. Große gelbe, hohe Horste.
Mit lautem Erzählen tauchen drei Damen unter den alten Kirschbäumen auf. Kommen den gemähten Wiesenweg hoch. Haben das Thema Männer drauf, erzählen über Verflossene und Gegenwärtige. Wir müssen, ob wir wollen oder nicht zuhören. Stare suchen Futter auf der von Schafen abgeweideten Wiese.
Die Stare haben es gut, fliegen einfach auf, suchen sich im Heckenstreifen den höchsten Platz, schimpfen über die Störung laut hinter den Damen her.
Die weißen Blüten der Robinie sind Tummelplatz von Bienen und Hummel. Linsengallen überziehen die Blätter der noch knospigen Linde. Eine Kratz-Distel bereitetet Probleme, nicht das sie mich sticht oder kratzt, nein, ich kann sie nicht bestimmen! Da geht es mit der Kartoffel-Rose (Rosa rugosa) in weiß, etwas einfacher.
Neben dem Akelei (Aquilegia vulgaris) behauptet der Purgierlein (Linum cartharticum) seinen Platz, die weiße Lichtnelke (Silene latifolia) bringt sich zur Geltung. Wir folgen einem von Schafhufen zertrampelten Pfad, einer überwachsenen Fahrspur, die im Rapsacker endet. Unten an der Waldkante hoffen wir wieder auf einen Pfad zu treffen, doch die Reifenspuren im Raps schwenken ab, machen eine Kurve zur Ackermitte. Also das Ganze wieder retour. Steigen pfadlos durchs Gebüsch wieder zur Höhe, wieder nach Süden Richtung Parkplatz.
Im spitzen Winkel führt ein Weg zum Wald, der die Ostseite des Ösels bedeckt. Neuerlicher Versuch den Wald zu erreichen. Da, in einer Senke eine hellblaue Woge des Österreichischen Lein (Linum austriacum), selbst ein paar weiße Blüten des Leins mischen sich ins Blau. Wiesen-Salbei und Knäuelgras angrenzend. Ein niedriger gelber Fleck, die Spargel-Bohne (Tetragonolobus maritimus), manche nennen sie auch Spargel-Erbse, ein ganz seltener Gast in Niedersachsen, hier auf dem Öselberg! Begeisterung über so viel Tolles. Im östlich bewaldeten Teil nichts Besonderes. Bestimmt im Frühjahr vor dem Laubaustrieb gibt es hier auch interessante Pflanzen zu finden. Jetzt geht es nur hoch und runter, ein wenig trist, durch die verwachsenen alten Steinbrüche. Tiefe Einschnitte werden umgangen. Wildspuren. Wir landen nach einer großen Kurve wieder am Waldrand. Margeriten begleiten uns. Kommen wieder zu den Spargel-Bohnen. Der Große Ehrenpreis ist noch in Knospe, daneben das Schopfige Kreuzblümchen (Polygala comosa) in lila-rot. Hecken-Rosen blühen unter fruchtenden Spitz-Ahorn. Am Ackerrand den wir bald erreichen blüht verschwenderisch die Pfeilkresse (Cardaria draba). Mit etwas größeren Blüten in Deckung der Sträucher die Große Sternmiere (Stellaria holostea) auch der kleinblütige Pyrenäen Storchschnabel (Geranium pyrenaicum) zahlreich am Ackerrand.
Drei erlebnisreiche Stunden, fast allein über den Öselberg. Wir kommen wieder!

Otto Pake

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15 - zum Oderwald