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KP steht auf den alten Grenzsteinen am Ufer des Eckergrabens. Sie halten noch Wacht. Die schlanken hohen schwarz-rot-goldenen mit dem Emblem: "Hammer und Zirkel", der Unterschrift: "Deutsche Demokratische Republik", sind verschwunden, so als hätte es sie nie gegeben. Eine Holzbrücke bringt uns auf die andere Seite des Eckergrabens. Kopfweiden auf der östlichen Grabenbrust. Die westliche, dem Acker zugewandte nur mit einem Grünsteifen bewachsen, vom Pflug bedrängt. Hübsch unter den Weiden, schlängelt sich unser kleiner Pfad am Graben entlang. Ein weiterer, besser erhaltener Stauriegel taucht auf. Staut den Graben auf langer Stecke auf. Kein Leben im klarem, stillen Stauwasser festzustellen. Die Stichlinge haben sich versteckt. Unter dem leicht angehobenen Stauschieber sprudelt das Wasser ab. Auf dem frischen Grün des Getreideackers fressen sich Graugänse durch den Tag. Recken zwar ihre Hälse, streichen nicht ab, geben dem Fotograf seine Chance. Ein Ziegenstall am Ortseingang von Wülperode. 1995 wurde es zum schönsten Dorf Sachsen-Anhalts gekürt. Eine frische Grabstelle auf dem Friedhof zeugt vom dauernden Wandel. Poltrige Dorfstraße, bunte Farben der Warnbaken links und rechts der Eckergrabenbrücke stören das schöne dörfliche Idyll Wülperodes. Weiter geht es am Eckergraben entlang. Die Kopfweiden werden stärker, älter, sehr viel älter. Knorrige alte Bäume begleiten uns. Ein Entenpaar paddelt darunter, stochert im Uferschlamm. Der Erpel trägt noch teilweise das blaue Kopfgefieder seines Urgroßvaters einem Stockentenerpel. Zwei stämmige Kaltblüter  schnüffeln zu uns rüber. Das staunende "Ah" und "Oh" einiger unserer Mitwanderer geht den Pferden auf ihren Pferdegeist. Langsam, bedächtig wenden sie uns ihr Hinterteil zu, so als wollten sie uns sagen "ihr könnt uns mal--". Sie stecken ihre Pferdeköpfe in die Stalltür, wedeln mit ihrem langen Schweif uns einen hinterhältigen Gruß nach.
Wir wechseln wieder die Grabenseite, kommen auf den Plattenweg der Grenztruppen. Frei streift der Blick über die Fläche. Schladen voraus, im Rücken die Harzberge mit dem Brocken. Unser Eckergraben nun von Gebüsch und hohen Pappeln eingefasst. Jetzt im Winter zeigt er sich ab und an. Im Sommer verschwindet er im Schatten der grünen Blätterflut. Auf umgepflügter Ackerscholle weiße Flecken mit langen Beinen und langen Hals die sich sacht schreitend entfernen. Sind es vielleicht drei Trappen die vom Ost-Winter vertrieben, hier ihre Winternahrung suchen? Ich kann es nicht deuten, nicht erkennen, was über die braunen Ackerschollen schreitet. Vielleicht löst die Kamera mit ihrem Zoom das Rätsel! Göddeckenrode schmiegt sich an die östliche Okerterrasse. Der "Harzer Grenzweg" zweigt ab, läuft durch den Ort. Wir bleiben bei unserem Graben. Folgen ab hier dem grünem "N" das uns schon hinter Wülperode, gemeinsam mit dem Grenzweg, begleitet. Bald verlässt uns auch der Hauptstrom des Eckergrabens. Im rechten Winkel zweigt er zur Mühle Göddeckenrode ab. Der uns nun begleitende Graben hat nur wenig Wasser, dient wohl dem Hochwasserschutz des Ortskern. Queren die Fahrstraße, laufen noch um die Obstgärten am nördlichen Ortsrand. Ein hübscher Holzpavillon läd zur Rast. Kräuterspirale, Insektenhotel und Bänke geben diesem Plätzchen etwas Bezauberndes. Hier treffen wir auch wieder auf unseren Harzer Grenzweg, der hier abknickt, die Okerterrasse erklimmt über Rimbeck, zum Kleinen Fallstein läuft, am Grenzturm oberhalb Rhoden endet oder beginnt, wenn man so will. Das grüne "N" läuft weiter über Isingerode, um den Appenröder Berg nach Hornburg.