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Quendelblättriges Sandkraut

23 Fichtenernte am Nordberg

24 Fingerhut

25 Kornblumen aus der Samentüte

26 Butterhanne mit Partner

27 Färber Ginster

28 Heide-Nelke

29 Knabenkraut Wiese

30 Klappertopf

31 Moorkönig, Karlszepter

32 im Reinbachtal

33 Wiesen-Labkraut mit Färber Ginster

Seite 3 

19 Hallersche Schaumkresse

20 Gedenkstelle

21 eines Esoteriker

Wiesenschlüsselblumen

Wissenbacher Schiefer steht hier an. Doch nicht von so hoher Qualität wie er zum Dachdecken benötigt wird. So fand er seine Abnehmer im Brau- (es gab viele Brauereien in Goslar) und Hüttengewerbe, wurde zur Pflasterung benutzt, zu Mauern aufgeschichtet die Gärten, Häuser, die Stadt zu schützen hatten. Nun zeugen nur noch Abraumberge von seiner früheren hohen Bedeutung. Es dauert zwar noch eine Weile, dann sind auch sie ganz natürlich renaturiert; sind unter der Sukzession verschwunden. Geraten ins Vergessen.
Einzelne Fichten des Nordbergs zeigen schon ihren verlorenen Kampf gegen den Borkenkäfer. Noch immer bildet sein Fichtenwald eine geschlossene dunkelgrüne Wand. Noch schwankt der Kampf zwischen Tod und Leben der Fichte. Regnen muss es regnen, regnen regnen! Das ist das Entscheidende! Regen würde vielleicht ihr, der Fichte, den Sieg bringen.

23. Juni 2019. 

Sumpfwiese mit Knabenkraut, Kuckuckslichtnelke, Kalszepter

Die Ernte der vom Borkenkäfer befallenen Fichten ist angelaufen. Streifen von Fichten sind geerntet Die Stämme sind  zu großen Poltern geschichtet, teilweise abgefahren.  Fußballfeld große Lücken im Bestand zeigen den Befallsdruck dem sich die Fichte erwehren muss. Doch überall zeigen sich noch nadellose, silberfarbene trockene Fichten in noch dunkelgrünen Bestand des Waldes. Mit Hochdruck sind die Forstwirte und ihre Gesellen bei der Arbeit. Frei nach einem leckgeschlagenen, sinkenden Schiff: "Rette sich wer und was man kann"!
Da rächt sich die vorher eingenommene Einstellung ihrer Besitzer: "Ertrag geht vor Pflege".
Dieser Eindruck ergreift uns, als wir wieder einmal das Reinbachtal aufsuchen.
Auf den vom Wind geschaffenen Freiflächen dominiert der Fingerhut, zeigt im zweiten Jahr nach dem Einschlag seine starken Blütenstiele. Die Hummeln sind rege, besuchen Blüte um Blüte. Auf unserem bekannten Schieferabraumhügel des Esoterikers ist zur Butterhanne eine zweite Figur dazu gekommen. Ein hölzerner Herr mit Zylinder auf dem Kopf. Ein zartes Lächeln umspielt den schmalen Mund. Der Gnom schaut in eine andere Richtung. Nebenan in einem Steinkreis blüht in blau, weiß und rosa die Kornblume aus der Saattüte. Selbst hier eingefunden hat sich der Färber-Ginster mit seinen gelben Blütenrispen. Er  will dem blauen Natterkopf, der roten Heidenelke Paroli bieten. Was der Geissbart hier zu suchen hat, weiß ich allerdings nicht. Ob er das selber weiß ist zu bezweifeln. Hier gilt noch der Grundsatz, wem es hier gefällt der kommt.  Im Sumpf am Teich blühen ungezählte Knabenkräuter. Hohe Sumpfkratzdistel, ein paar Ampfertriebe, die Kuckucks-Lichtnelke  überwachen den Bestand. Und mitten in einer dichten Versammlung von Klappertöpfen, steht ganz unschuldig mit feuchten Füßen, der Moorkönig, das König-Karls-Läusekraut oder einfach Karlszepter wie der seltene Rachenblütler auch genannt wird. Im letzten Jahr machte er sich unsichtbar doch jetzt finden wir, etwas verstreut und versteckt, mindestens sechs seiner blühenden Ähren. Wie und auf welchen Wegen er auch immer hierher gekommen ist? Er hat sich behauptet. Gönnen wir ihm seinen Platz in der Harzer Flora!
Der auf Höhenlinie verlaufene Wiesenweg blüht in weiß-gelber Pracht von Labkraut und Färberginster, bietet beste Aussichten auf Goslar, den Sudmerberg, der Schimmerwaldzacke bei Bad Harzburg, dem nach Südosten auslaufenden Harzer Bergen. In dieser von Industrie und Hütten und Kiesabbau geprägten flachen Mulde des Okertals erhebt sich hinter der Oker der Kalkrücken des Langenberg mit seinem gewaltigen Kalksteinbruch. Der Zoom der Kamera oder ein Fernglas macht seine steilen Abbauwände sichtbar.
Die uns begleitenden Rosskastanien sind von den Larven der Miniermotte arg in Mitleidenschaft gezogen. Mit großflächiger, brauner gefleckter, hässlicher Oberhaut  präsentieren sich ihre ehemaligen grünen Blätter.  Die Larven haben sich unter der Oberhaut der Blätter durch das Blattgewebe gefressen, die Blattoberhaut von der Versorgung abgeschnitten. Die ist nun tot und vertrocknet. Pult man sie vorsichtig auf findet man darunter auch den kleinen, fast durchscheinenden, tierischen Verursacher. Von  dem, was er einmal werden will, der Rosskastanienminiermotte, einem kleinen weiß gestreiften, braunen schmalen Schmetterling ist jedoch nichts zu sehen.
Eine halbvergessene Grotte mit Denkmal an einen verstorbenen Bürgermeister von Goslar mit  zwei steinernen Bänken, einem verblassten Goslarschen Kaiseradler unter seinem nicht zu entziffernden Namenszug möchte gern wieder ans Licht. Doch was die Goslarer wollen ist eine Sache für sich. Die reißen ihren stolzen "Dom" ab, planieren seinen Standort, nutzen den Ort für profane Dinge, holen ihn zurück in ihr Gedächtnis und wollen eine Eisenstange in die Erde stecken um seine vergangene Größe darzustellen. Da hört man selbst die Fledermäuse lachen. So wird es wohl nichts werden mit dem ins Licht rücken der Grotte eines  verstorben Bürgermeisters der alten Kaiserstadt.
Ein kleines schieferbedecktes Türmchen am Wege zum Frankenbergerteich, einem  kleinen Wachturm denen in der Stadtmauer ähnlich, jetzt als Wasserversorgung für die Stadt genutzt zeigt uns die Mittelalterliche Vergangenheit der Stadt.  Im wenigen Wasser des "Frankenbergs" spiegeln sich die Bäume. Dort sind wir los und wieder angekommen.

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