WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

2 die Buchen,

3 die Ulmen Leiden

4 unter der Trockenheit

5 der Sommer geht

6 der Aronstab fruchtet

7 der Efeu treibt Blüten

8 überall Ruhe,

9 Verblühtes,

10 Fruchtendes. (Lein)

Spätsommer August 2019 

1 Nordhang Butterberg

2020.02.20.
Rechnet man die Tages des Sommers im Phänologischen Kalender zusammen, so ergeben sich 89 Sommertage. Wir sind bei den letzten 25 Tagen angekommen. Jetzt blüht die Heide, die Schlehen werden blau, die ersten Äpfel reifen, die Eberesche voll von roten Früchten, die letzten Arten des Habichtskrautes beginnen mit ihrer Blüte. Es ist die Zeit der Gedanken. Zeit darüber nachzudenken was in diesem Sommer versäumt wurde. An nicht gelaufenen Wegen, an nicht bedachte, zurückgebliebene Freuden. Alles reift, bereitet sich unbemerkt für den Winter vor. Schon huscht die Farbenpracht des Herbstes durch das Gehirn. Doch noch ist der Sommer nicht vergangen. Er läuft, wie der Schluss eines Theaterstücks, zur Höchstform auf.
Der Phlox paniculata blüht in verschiedenen Farben im Garten. Mit seiner Blüte kommen auch seine Besucher. Der Labkrautschwärmer versucht einen Anteil am Nektar zu erhaschen. Fliegt, ähnlich dem Taubenschwänzchen von Blüte zur Blüte. Verharrt kurz im Standflug, entrollt seinen langen Saugrüssel, steckt ihn tief in den Trichter der Phloxblüte und schon steht er vor der Nächsten und wiederholt das Ganze. Ein unruhiger Geselle. Leicht ist er zu verwechseln mit dem Taubenschwänzchen. Das ist auch vertreten. Es ist nicht ganz so schell mit dem Aufnehmen des Nektars, bleibt länger vor der Blüte stehen und fliegt auch meist etwas weiter um bei der nächsten Blüte sein Glück zu finden. Im Aussehen unterscheiden sie sich auch nicht so viel. Der graue Flieger mit den roten Hinterflügeln, den drei weißen Flecken beiderseits des platten, breiten, mit einem gefransten breiten Haarkranz am Hinterkörper ausgestattet. Das  Taubenschwänzchen fliegt mit einem schwachen Brummen.
Der Labkrautschwärmer ist entschieden bunter. Sein brauner Kopf ist beidseitig von einem weißen Band verziert, das sich auf den Vorderflügeln bis zur ihrer Spitze fortsetzt. Sein Hinterkörper, braun wie der Kopf, mit drei weißen Ringen und spitz auslaufend. Die Hinterflügel leicht rötlich mit schwarzen Band, das zum Körper hin zu weiß wechselt. Er ist einer der Schönsten die den Phlox besuchen.
Die dunkelgrünen Eichenblätter tragen Schmuckkugeln. Zwar nur auf der Blattunterseite, so als schämten sie sich ein bisschen sie zur Schau zu stellen. Rund, rot mit gelben Streifen hängen sie an der Unterseite ihrer Blattspreite. Es sind die Kinderstuben der Gallwespe. Es sind also mehr ungewollte Schmuckstücke mit der die Eiche von den Gallwespen ausgestattet worden ist. Ich denke dabei an die Wollhosen die mir zur Kinderzeit angezogen wurden. Die waren mir zuwider! Obendrein kratzten sie und von mögen konnte gar keine Rede sein. Bin aber trotzdem groß geworden und das wird die Eiche auch mitsamt  ihren Gallen ohne Schaden zu nehmen.
Die dauernde Trockenheit macht den Buchen zu schaffen. Die Sonne verbrennt ihre Blätter, färbt sie braun, lässt sie zur Erde rieseln. Ihrer Blätter beraubt bekommt die Buche Sonnenbrand. So beginnt ihr Totengesang. Kahle Äste recken sich zum Himmel, ihre "Silberfarbigkeit" wird mit rötlichen Punkten durchzogen, die Rinde reißt, fällt in großen Placken zu Boden. Andere rafft der Zunderschwamm und andere holzzersetzende Pilze hin. Eine kranke Buche hat viele freudige Nutzer die an ihrem Tod teilhaben.
Der allgegenwärtige Efeu / Hedera helix  stört sich daran nicht. Unbeeindruckt  rankt er über den Boden, klettert von Haftwurzel gehalten, am Stamm der Bäume hoch. Dabei verändern sich seine dreiecksförmigen Schattenblätter, zu länglich, ovalen Lichtblättern ohne jegliche eckige Kanten. Seine Endtriebe bilden  jetzt grüne, runde Knospen. Lassen sie sich mit dem Erblühen noch ein paar Tage Zeit. Normal wird der Baum von Efeubewuchs nicht geschädigt. Er ist kein Schmarotzer, will nur näher ans Licht um seine späte Blüte im Herbst, den Insekten  besser zur Befruchtung anzubieten zu können. Außerhalb der Normalität kommt es vor, dass der Efeu es zu gut meint, einen kleinen Baum völlig überrankt, ihm sein Licht zum Assimilieren nimmt,ihn dadurch zum Absterben bringt. Das dauert aber und in der Zwischenzeit kann man sich an einem schönen kräftigen "Efeubaum" erfreuen.
Das Savoyer Habichtskraut will nun auch blühen. Es schiebt aus seinem dicht beblätterten Stängel seine locker rispige Dolde.

Weiter zu

11 Inkarnat-Klee

12 Trifolium incanatum