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Zum Sonnensteinund der Hasenburg im und hinter dem Ohmgebirge. 

1 Auf dem Sonnenstein

2019.05.01.

Der 1. Mai 2019 meint es gut mit uns drei Wanderern. Aus Wernigerode der Kuno, aus Gieboldehausen der Wilfried und ich aus Bad Harzburg. Sonnenschein, leichter Dunst am Horizont, ein leichter kühler Windzug aus dem Norden, als wir uns auf den Weg zur Hasenburg machen. Frohgemut steuern wir auf Worbis zu, werden auf unserer Reise durch Straßenbaustellen umgeleitet. Der Zufall will es, dass über uns sich plötzlich der Sonnenstein mit seinem Kreuz erhebt. Vor Jahren war ich auf einer Mehrtageswanderung schon einmal dort oben. Unvergessen die Aussicht von dort über das Eichsfeld. Ein abstruses Bauwerk auf dem Sonnenstein bringt die Neugier auf den Plan. Vor der Hasenburg wird einfach der Sonnenstein eingeflochten. Der Parkplatz neben der Straße ist schon gut gefüllt. Ein Strom von kleinen und großen Wanderern kämpft sich den Hügel hinauf. Selbst die Allerkleinsten im Kinderwagen werden vom Papa, mit freundlichen, aufmunternden Worten der Mama unterstützt, den steilen Hang hochgedrückt. Schweiß rinnt, doch ist die Anstrengung noch so groß, das Liebesglück muss mit. Glücksstrahlen auf den Höhe, nur das Kind, es schläft. Wir alternden Drei haben die weitere, doch leichtere Variante zur Höhe gewählt. Himmelsschlüsselchen und die grünlich gestreiften, leicht geschlitzten Blüten des Ackerhornkrauts begleiten uns hinauf. Wir sind überrascht was für ein Volk sich hier oben tummelt. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Schnell wird der Ankommende von dem kalten Wind  wieder auf Normaltemperatur gepustet und wenn die Kühle über den Rücken zieht ist schnell die Umkehr zum Auto angesagt. Herrlich ist die Sicht immer von hier oben. Gelb blühende Rapsfelder eingebettet in verschiedenfarbigem Grün der Getreidefelder, der Wälder. Nicht satt sehen kann man sich am lieblichen Eichsfelder Hügelland. Das abstruse Bauwerk, der neue "Skywalk" verleitet zu einem Flug über die Kante des Berges hinaus in den Eichsfelder Himmel. Die Füße schweben über einer durchsichtigen Glasplatte hoch über dem Abgrund. Die Seitenwände links und rechts mit senkrechten, dunklen Punktreihen  markiert, geben etwas Sicherheit beim Vormarsch, beim Gang zur Spitze des Himmelsweges. Das klare, durchsichtige Ende es "Skywalk" bringt mein Auge, mein Gleichgewicht, mein Vertrauen ein wenig ins Wanken. Endet der Himmelsweg vor einer Glasplatte, oder wird sein Ende nur von einem Metallgeländer markiert? Erst als meine Hand das Edelstahlgeländer umschließen will, spüre ich, dass eine Glasplatte  den "Skywalk" abschließt. Erlebenswert die ganze Geschichte! Etwas wundern wir uns was der bunte "hölzerne Mann", der da umhersteht, uns sagen soll. Der trägt an einem Bein einen Stiefel, das anderen Bein wird barfuß präsentiert. Ein Riese aus dem Brandenburgischen soll hier durchgezogen sein, sich ausgeruht und erst beim Aufbruch bemerkt haben, dass er noch Brandenburger Sand in seinem Stiefel herum trägt. Kurz entschlossen hier seinen Stiefel auszog, den hergetragenen Sand auskippte und weiterzog. Nun muss der Riesenkerl noch Reklame für den Sonnenstein machen! Was für einen Blödsinn an Gedanken Werbeexperten hervor bringen können. Ein Steintisch, vielleicht ein Altar, vor dem stählernen hohen Kreuz. Vier vergessene, leergetrunkene Bierflaschen stehen auf ihm. Geben dieser Stätte der Andacht  und Aussicht einen etwas asozialen Flair. Die 32 Eurocent Flaschenpfand landen, als wir uns auf den Weiterweg machen, in meinem Rucksack. Kurze Rast bei der 300 jährigen "Tanzlinde" in Haynrode. Ein Nachbar der Tanzlinde, der nebenan seinen Garten auf Vordermann bringt, betrachtet uns mit kritischen Blicken als wir dort unser Auto parken. Wird jedoch, als ich ihn anspreche, ihm sage, dass wir nur die Tanzlinde bewundern wollen sofort gesprächig.

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