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2 wärmer als die Luft.

3 Schneeleisten an den Stämmen

4 Schneekrümel auf den Schollen

5 Schneehauben auf Wespenwaben

6 blauer Kran am Fertighaus

7 der Aufpasser

8 das Butterberg-Krokodil

9 Westerode - Krodoland

10 Mittagssonne

11 der Schlitz im Eschenblattstiel

12 Nur die kleinen Buchen

Seite 3 

1 Noch ist der Boden

Waren es die letzten der Glücksvögel, für dieses Jahr die südwärts ziehen?
Der 21.11. hat Schnee im Gepäck. Leicht überzuckert ist Berg und Land. Der Nordost hat die Stämme der Buchen, Eschen, Eichen der Ulmen und Linden und auch der kleineren Gehölze mit einem weißen Strich angemalt. Den Efeu, den sonstigen Bodenbewuchs zugedeckt. Handschuhe sind angesagt. Wieder liegt Dunst über Feld und Wald, der Stadt. Die umgebrochene Butterbergwiese sieht gar nicht mehr so grausam aus. Bin gespannt wie sie weiter behandelt, was aus den Wiesenblumen werden wird. Vor allem wie die Bienenragwurz reagieren wird. Ist sie wieder für Jahre verschwunden oder treibt sie wieder aus aus, aus der umgedrehten Erde? Abwarten und Hoffen ist angesagt. Das Nest der Sächsischen Wespen ist wieder etwas kleiner geworden. Schneehauben zieren ihr Papierdach, die Wabenzellen ausgefranst. Ein blauer Kranaufleger erstellt in Rekordzeit ein Fertighaus auf einer der Neubaustellen vor dem Butterberg, nicht weit vom Umsetzer, der Harzburg an die Welt anschließt. Das Wurzelauge der alten Esche überwacht noch immer das Geschehen. Ein umgefallener, jetzt abgesägter Baumstamm hat, am 23.11., sich in ein weit aufgerissenes Maul eines Krokodil verwandelt, welches vor lauter Hunger eine Efeuranke verschlingt. Der Schnee ist weitgehend wieder verschwunden. Wieder hüllt Novemberdunst die Landschaft ein. Ein Sonnenstrahl setzt Westerode ins Licht. Wieder spielt die Sonne mit Dunst, Helligkeit und Schatten. Letzte Schneereste auf braunem Laub. Dann wieder Frühlingshelligkeit unter den Buchen. Nur davon, von dem Erneuerer, ist noch nichts zu sehen. Abgesehen von den kargen Blättern der Echten Nelkenwurz, den Keimlinge der Vogelmiere, einen vorsichtigen Neuaustrieb zwischen den Winterblättern des Leberblümchen. Sonst ruht noch die Vegetation. Die letzten unpaarig gefiederten, nun  gelbgrünen Blätter der Gemeinen Esche / Fraxinus exelsior schweben lautlos, wie matte Tauben, immer wieder die Richtung wechseln, zu Boden. Legen sich wie lange, schmale  Blatt-Luftschiffe mit gegenüber liegenden Blattrudern (Fiederblättern) und einem Steuerblatt an der Blattspitze, auf das grüne Blättermeer des Efeus. Nimmt man eins der Eschenblätter  auf, betrachtet die Stelle an der die ersten Fiederblättern am Blattstiel festgewachsen sind, erkennt man einen Schlitz, eine Mulde, (Platz des Ruderers) in der Mitte des Blattstiels. Dieser kleine Schlitz ist neben den immer schwarzen Knospen der Gemeine Esche ein zweites sicheres Bestimmungsmal zwischen ihr und ihrer Schwester aus Pennsylvanien, der Rot-Esche / Fraxinus pennsylvanica. Diese meist im Auwald der Flüsse wachsenden Art hat rostfarbene Knospen und der Schlitz im Blattstiel fehlt. Doch unserer Esche geht es nicht so gut. Ein winzig kleiner Pilz, weit aus dem Osten kommend, breitet sich aus und führt zu einem Sterben ihrer Triebe. Er befällt nicht nur alte, starke Bäume, sondern auch schon kleine Sämlinge und auch solche im Jugendstadium. Darum ist vor ihrem Sterben, vor ihrem Tod, in den Forsten das Ernten der Esche angesagt. Auf dem Butterberg wird nicht geerntet, da dürfen, muss sie ihren Kampf gegen das "Falsche Weiße Stengelbecherchen / Chalara fraxinea" aufnehmen. Wer Sieger bleibt liegt noch im Ungewissen! Doch, da bin ich mir sicher, der alte Weltenbaum, der Wissensbaum der Germanen, der nordischen Völker, der Yggdrasil,  wird nicht aussterben. Widerstandsfähige werden das Falsche Weiße Stengelbecherchen" überwinden.
Da sieht es bei den Butterbergbuchen schon gefährlicher aus. Sie, die feucht mildes Klima lieben, haben es schwer mit der Trockenheit des Sommers und der Vergangenen, zu kämpfen. Schaut man in ihre Kronen, so recken sich nicht mehr belaubte Zweige zum Licht, sondern kahle zweiglose dicke abgestorbene Äste bestimmen ihre oberen Kronen. Zwar fruchten sie in jedem Jahr reichlich, doch ihr Jungwuchs tut sich schwer, bleibt weitgehend aus. Da bestimmt der Spitzahorn das Geschehen, dem gefällt das sich verändernde Klima. Überall dominieren seine Jungpflanzen den Nachwuchs der Bäume.
Am Fuß des Nordhangs des Ganterkopfs schimmern silbern die platten spitzen Schötchen der Mondviole / Lunaria rediva herauf. Wie dieser Vertreter der feuchten Schluchtwälder hierher gekommen ist, was der hier will auf unserem trockenen Butterberg, ist rätselhaft!  Ist wahrscheinlich immer etwas feucht da unten.
Die Mittagssonne hüpft über die braunen Töne des Buchenlaubs, die Gelben der Gräser, den silberfarbenen der Hain- und Rotbuchenstämme, den grauen Stämmen der Eschen, Eichen, Linden, den mit grünen Moosen überzogenen Steinen. Lässt die poltrigen Kalksandsteine des Kammwegs wie kleine rundgetretene Gebirge erscheinen, legt tiefen Schatten über die Steilhänge des Nordhangs. Ein Eichhörnchen, diesmal in braun, versteckt sich hinter einer Esche, beobachtet den Beobachter. Hat mehr Geduld als dieser. Den lockt der Duft der Mittagsgerüche, die  von der Goethestrasse herauf ziehen, nach Hause. Im Garten blühen die weißen Christrosen / Helleborus niger. Es wird Zeit, dass statt der Spaziergänge, die Gartenarbeit in den Vordergrund gerückt wird. Doch dazu taugt mit Bestimmtheit auch noch der Dezember. Da werden die Tage noch etwas kürzer und die Finger bestimmt auch nicht kälter wie jetzt im November.

Otto Pake

13 tragen noch braun

14 Silberlinge am Hangfuß

15 Sandsteinwogen im Mittagslicht

16 Eschen in Efeuranken

17 Versteckspiel

18 Christrose / Helleborus niger

Otto Pake

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