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Auleben - Osterkippe - Kraniche 

1 Kraniche

2018.11.26.

am 31.10. 2018
Heute am Reformationstag sind wir, zwar nicht wie Martin Luther dabei die Kirchenordnung zu erneuern, sondern nur unterwegs das Erlebnis der einfliegende Kraniche zur ihrer nächtlichen Rast im Kelbraer Stausee, am Einlauf der Helme, erneut zu erleben. Im Grunde bleibt es ja immer dasselbe. Gegen Mittag, wenn wir ankommen, hocken ein paar der großen Vögel auf irgendeinem Acker oder einer Wiese und fressen. Machmal recken sie auch ihre Hälse, wenden uns den Kopf zu und betrachten uns als wollten sie sagen: "Was wollt ihr denn hier, lasst uns einfach unsere Ruhe!" Die, die sich schon satt gefressen haben zeigen kein Interesse an ihren Bewunderern. Etliche haben ihren Schlaf- und Rastplatz an der Einlaufrinne der Helme in den Stausee schon eingenommen. Stehen anscheinend bewegungslos, wie eine graue Wand im flachen Wasser. Recken manchmal ihre Köpfe gegen den Himmel als sagten sie : "Wo bleibt ihr Nimmersatten auf den Feldern; der frühe Vogel, so wie wir, der fängt den Wurm, findet das beste Korn. Kommt endlich zu uns damit wir über unseren Weiterweg nach Süden plaudern können."
Wir sind diesmal zu Viert unterwegs, dieses immer gleiche und doch immer wieder neue Schauspiel der Kraniche anzusehen. Hergefahren bei herrlichsten herbstlichem Sonnenschein über den Harz. Auf kleinen Straßen, durch kleine Städtchen, Dörfer, bunter Landschaft. So, sollten wir keine Kraniche antreffen, sagen können: "Die Reise hierher nach Auleben war schon Vergnügen genug!"
Zuerst wird das Humboldsche Schloss in Auleben besucht. Hier wohnte für ein paar Jahre der Freiher Wilhelm von Humboldt mit seiner Ehefrau Caroline. Nun ist es Heimatmuseum und Veranstaltungsraum. Nach der Wende aufgehübscht wartet es auf einen weiteren Sanierungsschritt. Den Spatzen ist es recht so wie es ist. Sie haben sich zwischen Mauerwerk und Dachstuhl zünftig eingerichtet, tschilpen ihre Zufriedenheit über die  Gegenwart, lustig in die Luft der Goldenen Aue. Gegenüber des  sechseckigen Schlossturm, steht der gewaltige  vierkantigen Turm des Rüxleberhofes. Hier hat der Wilde Wein, die Mauernquadern überwachsen. Er ist von seinem sommerlichen Grün ins herbstliche Rot gewechselt. Die Spatzen lieben ihn auch, den Wilden Wein; verbirgt er für sie doch mach fetten Leckerbissen in seinem Geranke. Der Flugverkehr zwischen Mauersims und Wildem Wein ist auf jeden Fall sehr rege. Am Ortsausgang von Auleben, in der Nähe des Friedhofs, bleibt das Auto stehen. Zu Fuß geht es nun weiter. Der holprige Feldweg ist etwas entschärft, die gröbsten Löcher verfüllt. Hat an Langweiligkeit aber nicht eingebüßt. Geradeaus, fast endlos nimmt das Auge ihn wahr. Nur die Hoffnung Kraniche zu sehen, und der weite Blick hinüber zu den Vorbergen, den Bergen des Harzes nehmen ihm etwas von seiner Tristes. Wir sehen auch ein paar von den großen Vögeln auf dem Acker sitzen. Doch die Luft ist voll von ihrem  Trompeten. Mal sind es Drei, dann Dreißig die über uns hinweg segeln, sich im flachen Wasser niederlassen oder hinter den Bäumen einfach unsichtbar werden. An den Schautafeln der Taternlinde wird erst einmal das Wissen über die Gegend aufgefrischt. Werden die unbedeutenden Grashügel am Hang zur Rechten wieder zu Historischen Grabhügeln, die Heckrinder, die Wilden Pferde bleiben verschwunden. Auch die salzige Quelle, die unter der Straße hervor sprudelt, in einem Graben ihr Wasser zur Helme leitet, ist versiegt. Nur grünlich schimmernde Salzwassertümpel im Graben zeigen ein wenig ihres ehemaligen Fließen.

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