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2 Kirchenschloss

3 Kriegerdenkmal

4 Doppelhaus

5 am Terrassenfuß

6 Erdflechten

7 warten auf Adebar

8 Fahrstreifen

9 Frühlingsflattern

10 Schützenhaus

11 Suderoder Kirche

Seite 2 

1 Chinesische Scheinquitte


Die Betonstraße bringt mich links vor Wülperode  auf die Höhe der Okerterrasse, den Hackelberg. Die Landstraße soll mich nach Suderode bringen. Straßenwandern ist aber nicht was ich mir wünsche. So biege ich in den ersten Feldweg der nach links abzweigt ein, laufe nach Nordost Richtung Rimbeck. Lande auf einem Abladeplatz, besser einer wilden Kippe die alles, was so an Abfall in der Landwirtschaft anfällt, aufnimmt. Der Feldweg endet. Unter mir, im Tal der Stimmecke, der Feldweg, von Rimbeck kommend auf Suderode zustrebend, ist mit neuen betonierten Fahrstreifen versehen. Hat nur den Nachteil, ein Getreideacker liegt dazwischen. Ein Gebüschstreifen gibt sich Mühe meinen Weg zum Acker aufzuhalten, greift mit Rosenranken, mit Schlehdornen nach Hose und Jacke. Aufhalten können sie mich nicht, doch ein paar Kratzer im Gesicht und Armen geben sie mir mit auf dem Weg durch die Spritzfahrspur die der Trecker durch das kurze Getreide gezogen hat. Ganz so prall ist der Marsch auf dem Betonstreifen auch nicht und ich bin froh als das erste Haus von Suderode, auch hier ist Waschtag, mich mit flatternder, zum Trocknen aufgehängter Wäsche begrüßt. Der rotbemützte Schützenbruder, mit Pulvertasche an der Seite und präsentiertem Gewehr, des Wülperöder Schützenvereins an der Hauswand ihres Schützenheimes neben der Straße, erwidert leider nicht meinen nickenden Gruß beim Vorübergehen. Die kleine Kirche von Suderode überrascht mich mit ihrer Schönheit. Im Sommer verbirgt sie sich unter dem dichten Laub der alten Linden, der Ahorn-Bäume. Nun, von der Frühlingssonne beschienen zeigt sie ihre bauliche Pracht. Selbst der schwerttragende Herr auf der Grabplatte neben dem Eingang scheint in die Frühlingssonne zu lächeln. Ein Platz zum Besinnen. Weniger besinnlich die im Herbst abgesägten Pappeln die den hufeisenförmigen Gutsgraben einfassten. Abgeschnitten liegen sie noch immer wie Naturbrücken neben ihrem Stumpf über dem langgezogenen Gewässer. Das teilrenovierte Mühlrad, die kleine Brücke über die Stimmecke, haben auch unter den Sägearbeiten leiden müssen. Warten beide auf ihre Reparatur. Das Antlitz eines alten Mannes, in den Stumpf einer der gefallenen Pappeln geschnitzt, betrachtet die Hinterlassenschaft mit Tränen in den Augen. Hinter dem wilden Wirken am Graben, der vorbei fließenden Stimmecke, ist die Natur der anschließenden Teiche wieder freundlich für das Auge. Baut den etwas eingeknickten Seelenfrieden wieder auf. Vogelgesang aus den austreibenden Bäumen, ein Kinderlachen vom Gutshof, ein fröhliches "wuff" eines Hundes. Ein kleiner Pavillon lädt zur Rast. Idylle pur und so bleibt es auch auf dem Pfad, der neben der Stimmecke durch das sumpfige Gelände nach Süden, der Niedersächsischen Grenze entgegen zieht. Die Stimmecke, ein kleines Bächlein von Stapelburg kommend, erhielt, um die Mühlen an seinem Lauf sicher betreiben zu können, schon immer Zuschußwasser aus der Ecker. Südlich von Stapelburg, am ehemaligem "Jungborn" wird noch immer Eckerwasser abgeleitet, das der Stimmecke ihr Fließen auch in trocken Jahren garantiert. Hinter Rimbeck, kurz vor Hornburg wird die Stimmecke von der Ilse aufgenommen. So fließt also Wasser aus dem Eckertal in das Tal der Ilse. Erst hinter Börsum, wenn die Oker die Ilse aufnimmt vereinigen sich die getrennten Wasser der Ecker wieder.
Bald ist die Grenze erreicht. KH (Königreich Hannover) auf der einen Seite, HB (Herzogtum Braunschweig) auf der Gegenüberliegenden sind in den Rogenstein eingeschlagen. Daneben ein Kunstwerk. Ein wellenförmiger hoher weißer Betonstein, den Grenzverlauf darstellend, mit drei kleinen Bronze-Figuren oben drauf. Ein junger Mann mit nachdenklich, grimmigen Gesicht, in den Gürtel versenkten Daumen, ein älter Herr mit Schirmmütze, den Kopf leicht nach vorn zur Seite geneigt, in dicker Joppe. Eine junge Frau dahinter. Ihr pelzbesetzter Mantel wird von einem breiten Gürtel mit großer Schnalle zusammen gehalten. Der überlappende Mantelschoß leicht vom Wind angehoben. Sie neigt ihren kurzbelockten Kopf zart  nach rechts. Im hübschen Gesicht umrahmt ein leichtes Lächeln ihren Mund. Diese Drei aus Bronze verabschieden mich von Sachsen-Anhalt, von der Stimmecke.

Weiter zu

12 Portal

13 Schwertträger

14 Pappel-Brücken

15 Mühlrad

16 Pappelstumpf

17 Fischteiche

18 Stimmecke

19 Kunst an der Grenze

20 die Verabschieder

21 am Grenzstein von

22 Sachsen-Anhalt

23 Niedersachsen