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1 Der Südhang

 Langsam wird es mir mulmig, wenn aus dem Umschwirren nun ein Angriff werden sollte? Die Karten ständen äußerst schlecht für mich. Langsam, mit sehr langsamen Bewegungen weiche ich vom Nest zurück. Die Hornissen reagieren selbst auch gelassen. Ihr, mich umschwirren hört auf, findet nun konzentriert vor dem Flugloch, dem Nesteingang statt. Ich bin überrascht welche Menge an Hornissen sich in dieser kurzen Zeit, soll es eine knappe halbe Minute gewesen sein, angesammelt hat. Aus ca. zweieinhalb Meter Abstand beobachte ich die schwirrende, brummen Glocke vor ihrem Nesteingang. Wenn diese Horde, dieser Schwarm mich als ihren Feind betrachtet hätte? Bestimmt ahnten sie meine friedlichen Absicht sie ins Fotoalbum aufzunehmen. Eine Weile dauert ihr aufgeregtes Hin und Her vor ihrem Nest noch an. Einen Augenblick später ist ihr Spuk verschwunden, zeigt nur noch der gebänderte Nestverschluss mit dem schwarzen Einflugloch ihre Anwesenheit. Hoffentlich entdeckt nicht irgendein ängstlicher Tollpatsch Ihr Nest und zerstört es in seinem Unwissen, dass sie, die Hornissen es sind, die manchen der lästigen Sommergäste der Kaffee-und Essentafel, die Ritter des Sommers, die Wespen als eine ihrer Nahrungsgrundlage brauchen, sie wegfangen bevor sie die Kaffeetafel, den vollen Teller, die Marmelade, im vollen oder halb leerem Bierglas baden gehen.
Freuen wir uns über den Flug der Hornissen, die durch das größer werdende Totholzangebot auf dem Butterberg und auch sonst in unseren Wäldern wieder besseren Lebensraum finden; vielleicht zu  ihrer alten Bestandsstärke zurückfinden können. Wir sollten die immer wiederholte Mär von ihrer Gefährlichkeit uns gegenüber überwinden, sie als unsere Freunde betrachten. Sie greifen uns nicht an und wenn, dann haben wir den ersten Schritt dazu getan.
Noch etwas, trotz ihrer Größe ist ihr Stich nicht der Schmerzhafteste unter den Hautflüglern. Der Wespen- , der Bienenstich bereiten größere Schmerzen, so habe ich es wenigstens gelesen. Gestochen hat mich von den Hornissen noch keine, dafür genug Wespen und Bienen, doch das ist auch schon lange her, fast vergessen.
Warten wir ab was aus dem Hornissennest wird, wie es endet mit ihrem Nestbau am Kammweg des Butterberges. Noch verabschiedet sich der Sommer nur in kleinen, unmerklichen Schritten. Doch bald ist auch hier das Sterben angesagt. Nur die Königin wird den Winter überstehen und wenn es ihr hier in der alten Esche gefallen hat wird sie hier wieder ihrem Volk ein zuhause geben.
Die starke Ulme an der Nordseite oberhalb der Weide der Esel ist schon blattlos. Die Trockenheit setzt ihr zu. Auch in unserem Garten, den wir bald erreichen, dürsten die am Morgen nicht gegossenen Sträucher und Bäume. Hier bringt der Wasserhahn die Erlösung!

Otto Pake

9 Wohnung

1o eingerichtet

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