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Veckenstedt .. Schauen - Berßel - Wasserleben - Veckenstedt 

1 Apfelallee

2018.03.21.

Heute ist Frühlingsanfang. Noch immer bläst der lausiger Ostwind der den Schnee vor sich hergetrieben, ihn hinter Hecken, Büschen, Zäunen zu Bergen aufgetürmt, die Senken der Gräben, der Feldwege, der Feldraine mit der weißen Pracht, zugetrieben hat. Die Berge weiß und die nächtliche Temperaturen gehen noch weit ins Minus. Heute früh zeigt mein Thermometer satte -8 Grad C. Jetzt um 10 Uhr, der Wind hat etwas nachgelassen, es friert zwar noch immer, doch am leicht verschleierten Himmel strahlt die Sonne. Ihre wärmenden Strahlen lassen den Schnee, da wo sie ihn treffen, schwer werden. Lassen die Schneekristalle schmelzen, in sich zusammenfallen. Die verdichten sich in der Tiefe, werden zu Schneematsch. Doch nur dort in der Sonne. Im Schatten herrscht noch der Frost. "Lass uns durch die Felder laufen. Es ist windstill und da laufen wir am längsten im Sonnenschein" schlägt Rita vor. Und wenn an einem solchen sonnigen Tage Rita das wünscht, wird es so gemacht. Nur mit dem Wind, da habe ich meine Zweifel. "Wo"? "Das ist dein Part". "Dann geht es zur Ilse"! Rita nickt und mit "da waren wir schon lange nicht" ist ihre Zustimmung erteilt.
In Veckenstedt, direkt am Ufer der Ilse bleibt das Auto stehen. Die Ilse plätschert still dahin, wartet noch auf den geschmolzenen Schnee der Berge, des Brockens. Meine Gedanken drehen sich um den verwehten Schnee. Liegt er auch hier zu Bergen aufgetürmt? Lässt es sich halbwegs gut durch die Feldmark laufen? Wenn Schneewehen, dann nur hier in der freien Landschaft. Im Tal der Ilse, direkt neben dem Fluss ist damit nicht zu rechnen. "Rita, wir wandern im Uhrzeigersinn, erst durch die Feldmark, dann an der Ilse hoch". "Wenn du meinst". Der asphaltierte Weg in Richtung Schauenteichen ist frei gepustet, nur vereinzelnd hat der Ostwind Schneestreifen darüber gezogen. Ãœberrascht sind wir, als uns ein Postauto entgegen kommt. Der Postler ist genau so verwundert wie wir. Er betrachtet uns ein wenig mitleidig wie wir trotz der Sonne im Rücken, eingemummelt mit Mütze und Handschuhen hier entlang ziehen. Hinter seiner Scheibe ist von dem stetigen leichten kalten Windzug der über die Felder zieht bestimmt nichts zu spüren. Das war es dann auch mit der Windstille. Etwas eingeschlafen ist er ja, doch so ganz dann doch nicht. Er hat nur seine Richtung gewechselt. Von Süden bringt er uns nun seinem eisigen Atem. Gut, dass unsere Ohren unter der Mütze, die Finger in Handschuhen stecken. Der Sassberg noch in einer geschlossenen Schneedecke gehüllt. Im freien Feld unter seinem Wäldchen ein Trupp Feldrehe. Links hinter dem auslaufendem Sassberg, der Meineberg im hellen Braun seiner jungen Birken, der Brocken etwas versetzt darüber. Deutlich sind seine abgestorbenen Fichtenwälder zu erkennen. Nur ein kleiner Streifen unter seiner baumlosen Kuppe wird noch eingerahmt vom Dunkel der Fichtennadeln. Unterhalb des dunklen Streifen, braungraue Stämme toter Fichten durch die es weiß herunter blinkt. Von hier unten könnte man glauben Buchenwälder wachsen an seinem Hang, Doch es bleibt bei toten Fichten. Ãœber 600m wird es bei uns für die Buche ungemütlich, da hält sie sich zurück. Am ersten Abzweig nach Wasserleben biegt  die Fahrspur des Postautos ab. Fußspuren  im Schnee zeigen: Ein abgestiegener, sein Fahrrad schiebender Radfahrer ist heute vor uns hier durchgezogen. Er hatte es bestimmt noch schwerer, wie wir, die wieder schneefreie Straße von Schauenteichen nach Schauen zu erreichen. Am östlichen Feldrain am Feldweg verläuft seine Spur weiter. Wir stolpern, mal auf braune, frei gewehte Grasbüschel oberhalb des Feldwegs, mal auf die noch gefrorene Ackerkrume tretend, ihm nach.  Erst ab den Gebäuden von Schauenteichen wird der Feldweg wieder schneefrei, lässt es sich wieder zügig und locker wandern. Beeindruckend präsentieren sich drei prächtige Kopfweiden vor dem Bruchgelände an dem eingezäunten Pumpwerk. Bei den Bienenkästen, die auch von dem Zaun geschützt werden, tut sich noch nichts. Noch schlafen die fleißigen Blütenbestäuber, doch nicht mehr lang dauert es und ihr Gebrumm erfüllt die Sträucher. Noch eine riesige Kopfweide direkt an einen kleinem Wasserlauf fällt auf. Doch hat bei ihr die "Friederike", der Sturm vom 18. Januar, eine tiefe Wunde gerissen. Hat einen Teil ihres gewaltigen hohlen Stammes zu Boden gedrückt.

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