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Wanderung von Dingelstedt..... 2017.04.13. 

Das Tor zum eigenem Glück

"Wenn die Kirschen blühen" so versprach ich Guenther im Februar, "laufe ich mit Dir durch deinen geliebten Huy". Nun blühen die Kirschen. Nun geht es los. Wir parken unser Auto auf dem Hof 161, Alte Kirchstraße.
Sein Sohn Thomas ist seit ein paar Jahren Besitzer dieses Anwesens. Er muss sich verliebt haben in die Landschaft, in den Ort, in die Alte Kirchstraße 16. Denn nur mit absoluter Liebe kann man mit Freude seine Freizeit, seine Kraft, sein Geld in eine so alte Bausubstanz stecken. Ein Aufgabe für Jahre! Meine Hochachtung gilt ihm, seiner mithelfenden Frau und allen Freunden, Bekannten in und außerhalb der Familie die ihn dabei unterstützen. Dort auf dem etwas lorbern gepflasterten Hof stellen wir unser Auto ab. Das Haus schläft noch. Nur ein Herr mit Dame, an ihren Auto stehend, betrachten uns in Abwehrhaltung mit aufgerissenen Augen als wir das Auto abstellen und aussteigen. Sie erkennen Guenther. Statt eines Rüffels freundliche Worte: "Ihr wollt wohl wandern"? "Ja, guten Morgen" antwortet Guenther. Wir kramen uns zurecht, den Rucksack auf, den Stock zur Hand, das Garmin eingestellt, die Mütze auf, die Jacke zu. Es ist noch verdammt frisch in Dingelstedt. Dies alles unter schärfster Beobachtung der Beiden, der Dame, des Herrn. "Dann man viel Spass. Zum Laufen langt es für uns nicht mehr richtig" mit diesen Worten weisen sie auf ihr Auto, steigen ein, warten bis wir uns durch das große Tor davon machen. Mein Blick zurück trifft auf den alten morschen Torbalken. Guenther bemerkt das. "Der wird in diesem Jahr noch ausgewechselt. Ist schon bestellt". Links zur Höhe weist unser Weg. Vorbei an einem weiteren Baudenkmal. "Die Alte Kirche" klärt Guenther mich auf, "hat wohl auch einen neuen Besitzer gefunden. Das Dach dies alten Gebäudes ist teilweise erneuert, daher meine wage Vermutung, dass das alte Gebäude erhalten wird". Etwas weiter treffen wir auf den "Quellweg". Ein Wegweiser am Balken eines Pavillon weist auf diesen und die "Üppelquelle" hin. Nur wenig Wasser entlässt die Quelle, nur ein kleines Rinnsal fließt über die Furt, verschwindet in einer Röhre wieder im Untergrund. "Das Wasser fließt durch Thomas Garten", freut sich Guenther. Ein hübscher brauner Pavillon, daneben ein grüner Quellpfahl, prägt den Quellplatz. Leider strakeln, baumeln etwas bedeutungslos Dachrinnen-Halterungen an der Pavillontraufe umher. Ist die Dachrinne vergessen worden oder hat sich schon ein anderer Liebhaber dafür gefunden?
Bedarf dafür ist ja vorhanden und wenn bei einem gefördertem Pavillon, wie ich vermute, -das Beste gerade Gut genug ist-, die Rinnen aus Kupfer waren? Ja dann! Ist aber nur so ein Gedanke. Bestimmt sind sie vergessen, werden noch nach geliefert.
Eine blühende Kirsche verdeckt in ihrer Schönheit ein klein wenig die umliegenden teilweise ziemlich maroden Wohnhäuser. Etwas weiter die Straße hinauf ziert ein blaues Schild der Europäischen Union ein schmales Stallgebäude. Von wegen Stall, das "Torhaus von Dingelstedt" ist es! Noch wird nicht daran gewerkelt, noch tut es nur das Schild dass auf das Baldige verweist! Jeder der Dingelstedt von Osten betritt kommt daran vorbei, an der kleinen süßen Bude. Wunderhübsch und erhaltendswert das Ganze. Darauf soll wohl auch die neue Laterne deuten, die fast mittig davor ihren Platz bekommen hat. Leider fehlt ihr noch Schirm und Leuchtmittel, wir nannten das früher "Glühbirne", zur Vollkommenheit und somit zur Funktion das Torhaus, auch nächtlich, in sein bedeutungsvolles Licht zu stellen! Ist man an der anschließenden Feldsteinmauer vorbeigelaufen, blickt zurück, betrachtet Mauerkrone, die dahinter austreibenden Bäume, das Gelb der Forsythie, die alten Hausgiebel, dann ist man mitten drin in der Vergangenheit! Es stört nur der Betonstreifen mit dem das Basaltpflaster der Straße überschmiert wurde.

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9 Krummer Teich

10 Quellweg

11 wo ist sie, die Holzbiene

Holzbiene