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1 Färber-Ginster

Frage den Ober ob ich mich da hinsetzen darf. "Kein Problem" die Antwort. Da sitze ich nun einsam am Tisch umgeben von 4 leeren Stühlen. Bestelle ein helles Hefeweizen. Löscht den Durst am besten. Werde vom Ober so ein bisschen gedrängelt am Grillen teilzunehmen. Möchte ich aber gar nicht. Erst als ich die Speisekarte angesehen habe, die Preise anschaue entscheide ich mich für das Grillbüffet. Das gehört zu den preiswertesten Gerichten. Immer neue Gäste erscheinen, suchen einen Platz. Meine vier leeren Stühle bleiben leer. Ich sehe wohl zu zerzaust, nicht vertrauenserweckend aus. Ein Stuhl nach dem anderen wird mit einer Freundlichkeit des Obers von meinem Tisch zu einem Anderen gestellt. Gar nicht so lange dauert es und ich bin ohne die vier leeren Stühle allein mit meinem Tisch. Hole mir vom Grill ein Rindersteak, ein halbes Bratwürstchen. Das Steak sieht gut aus. Beim Anschneiden kommt der Zweifel. Die Struktur des Fleisches ist eine Andere wie erwartet. Komische kurze Fleischfasern lösen sich von dem Fleischstück. Schneiden braucht man praktisch gar nicht, nur ein wenig Druck mit dem Messer und ein mundgerechtes Stück vom Häuflein kann ich in den Mund schieben. Das ist nicht mein Steak! Das Stück Bratwurst ist lau, nicht nur im Geschmack. Ich schaue zu den anderen Speisenden. Die hauen richtig rein, denen ist kein Manko am Zustand und Geschmack des Gegrillten anzumerken. Muss an mir liegen, vielleicht hat das kühle Weizen mir den Geschmack, den Hunger vertrieben. Kein weiteres Stück Fleisch, ob Rippe, Hähnchen, Pute oder Würstchen kommt auf meinen Teller. Salattag ist angesagt. So verzehre ich dann, um in etwa auf meine 17,90 Euro Grilleinsatz zu kommen, die angebotenen Salate mit dem leckeren Dressing. Salattag wider Willen. Mit zwei kleinen Veltins einer Flasche Mineralwasser wird das Steak, der Salat zugeschüttet. Gekostet hat mich der Abend auf Riemanns-Terrasse genau 29,90 Euro. Schon zwanzig vor Neun wird in die Kiste gehüpft. War ein anstrengender Tag. Gut wird geschlafen und beim nächtlichen Gang über den Flur bleibe ich allein.

Otto Pake

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