WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

Seite 2 

1 Mooshaube auf Rogenstein

Die Klostermauer bietet Besonderes. Erbaut mit Rogensteinen, Stromatoliten, ab und an mal ein Feldstein dazwischen. Ein Eldorado für Botaniker. Moose, Flechten in gelb und weiß, die Mauerraute/Asplenium ruta-muralis. Rötliche kriechende, hängende Ranken des Zymbelkrautes/ Cymbalaria muralis, sogar mit ihrer kleinen hellvioletten Blüte wird entdeckt. In der ehemaligen Klostergärtnerei, heute Fischzuchtgarten, hat die "Friederike", der Januar-Sturm 2018, die großen, am Zaun wachsenden, Thuja einfach umgepustet. Auch am Mühlgraben hat eine riesige Schwarzpappel dem Winddruck nicht stand gehalten. Zu nass, zu weich die Erde für den Wurzelteller der Pappel. Die "Friederike" war stärker hob ihn aus dem Grabenufer. Nach dem Motorsägen die Pappel kopflos gemacht haben fiel der Wurzelteller in seinen Standort zurück. Nun ragt nur noch ein Pappelstumpf  in den Himmel. Der Mühlgraben fließt nun einen kleinen Bogen, denn so ganz passte der Stumpf nicht mehr in das Loch welches er beim Umfallen hinterlassen hatte.
In der stillen Wasserfläche der Kiesteiche spiegeln sich Uferbäume. Weit hinten ziehen Stockenten ihre Schwimmkeile in die Wasseroberfläche. Rohrkolben lassen ihre fusseligen Samen fliegen, fruchtende "Wilde Möhre" auf dem Teichdamm. Die Erlenkätzchen färben sich rotbraun, halten ihren Blütenstaub noch zurück, brauchen noch ein paar warme Tage. Zwei Zelte auf dem Teichdamm. Zwei junge Männer mit Bierflasche in der Hand überwachen ihre ausgelegten Angeln. Sie sind ein wenig überrascht, nicht ganz glücklich über mein Erscheinen. "Heute Nacht hier gepennt"? "Ja, nächste Nacht auch noch"! "Nicht gefroren"? "Nee, sind bestens ausgerüstet". Eines der Zelte steht offen, ich kann hineinschauen. "Toll, mit Feldbett und Daunenschlafsack kann ich mir das Zelten schon warm und herrlich vorstellen". "Wir zelten nicht, wir schlafen unter einem Schirm. Ein Zelt hat einen Boden, ein Schirm nicht"! "Das ist doch aber ein Zelt". "Nein ohne Boden ist das Zelt ein  Schirm und in einem Schirm zu übernachten ist nicht verboten. Ãœbernachten in einem Zelt mit Boden fällt unter "Wildzelten" und das ist verboten. Das kann teuer werden wenn sie einen schnappen"! Ich schüttele meinen Kopf. "Beim Kanuwandern zelten wir doch auch für eine Nacht am Ufer des Flusses und niemand hat uns das jemals verboten". "Da hast du mit dem Glück gespielt, wenn so einer vom Naturschutz kommt zahlst du. Die sind so ein bisschen durch geknallt mit ihren Gesetzen. So wird nun das Gras von unseren Schuhen nieder getrampelt, ein Zeltboden würde es schonen. Das geht den Klugen aber nicht ein. So übernachten wir halt ohne Boden unter einem Schirm". Zum Ärgern steht mir nicht der Sinn. Mit: "Gute Nacht und Petri heil" verlasse ich die beiden Herren mit den inschwischen ausgetrunkenen Bierflaschen in den Händen. Frühlingsputz in einem der Hausgärten. Manches von dem landet an der Teichböschung. Eine Palmlilie/Yucca, fest eingewachsen an der Teichböschung, zeigt das. Trockene Äste vom Schwarzen Holunder zwischen den Zaunlatten, überreich bewachsen vom Judasohr, dem essbaren Suppenpilz Holunderschwamm. Blühende Haselsträucher. Zur Wochenendruhe, in Reihe abgestellte LKWs im Gewerbegebiet Vienenburg. Frei geschnitten der Hurlebach, neben der Bahnschiene Vienenburg -Goslar. Lang zieht sich mein Weg hoch zum Liedberg. Beim Abbiegen in das "Steinfeld", der steinigen, ebenen Hochfläche zwischen Oker und Radau, auf einem nicht befahrenen asphaltierten Straßenstück, hat sich ein "Moosgarten" selbst gestaltet. Im Radauholz hat die "Friederike" die Weymouthskiefern umgelegt. Schwierige Passage zum Radauholz-Randweg. Hier wurde auch aufgeräumt! Zerfahren von grobstolligen Reifen ist der sonst so leicht bewachsene feste Weg. Sporogierende Moose am Fuß von Buchen und Eichen. Am liegendenTotholz Horste vom "Angebrannten Rauchporling", der "Bunten Tramete" , auf Eichenstubben der "Eichenwirrling". Im Sonnenschein schimmern seine Hüte wie silberglänzendes Kupfer! Das rechts windende "Wald-Geisblatt" formt gedrehte Spazierstöcke. Ein eiliger Kormoran, ein segelnder Roter Milan, ein Grau-Reiher, mit ruhigem Flügelschlag, Stockenten wie angreifende Düsenjäger, über den Kiesteichen von Gut Radau. Ein Lachen des Grünspechts hinter mir im Radauholz. Sie alle brauchen sich über den Matsch, die tiefen Pfützen durch die ich waten, oder umgehen muss, nicht zu kümmern.

Weiter zu

9 Erlen-Kätzchen

10 die Oker im Kanal

11 Judasohr

12 Hasel-Kätzchen

13 Feierabend

14 Moosgarten am Weg