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Nördliches Harzvorland:... 1. Tag Bad Harzburg - Wernigerode. 

April, April kann machen -----

2017.02.12.

Heute am 25. April 2016 geht es nun endlich los. Lange schon trage ich den Gedanken mit mir umher einmal den Harz wandernd zu umrunden. Zwar kenne ich ihn schon ganz ausgiebig. Bin schon oft durch seine Wälder gestreift. Kenne viele seiner Wanderwege, seiner nicht beschilderten Wege und Pfade. Bin weglos durch die Fichtenwälder, über die Bergkuppen, die Bergwiesen gewandert. Habe die Wasser-Wander-Wege unseres Weltkulturerbe des Oberharzer Wasserregals abgewandert, den Selkestieg, den Teufelsstieg, den Hexenstieg, den Karstwanderweg von Förste bis Pölsfeld abgelaufen. Auch alle Stempel der Harzer-Wander-Nadel habe ich in das Heftchen gedrückt. Darf mich als 2477. Würdenträger der Harzer Wandernadel Wanderkaiser - Otto IV nennen. Doch so einmal rund um den Harz, immer im Anschluss von Ort zu Ort, das möchte ich noch eimal machen.  Und nun soll es los gehen.
Blau ist der Himmel als ich unser Haus am Butterberg verlasse. Lockere weiße, bauschige Wolken ziehen langsam über das ergrünte, blühende Land. Verdunkeln für einen vorüberziehenden Augenblick, wo sie sich vor die Sonne schieben, mit ihrem wandernden Schatten die blühenden gelben Rapsfelder. Doch die Sonne siegt spielerisch. Sie hat das Sagen, bringt Wärme und Licht. Lässt auch das körnige Weiss, was die Nachtwolken des April verstreut haben, dahin schmelzen. Noch ducken die Windröschen ihre gelben Blüten unter der weißen Last. Auch ihre Schwester das weiße Busch-Windröschen hat mit dem kalten schneeigen Eis noch zu kämpfen. Nicht minder der in Knospe stehende Bärlauch. Auch er duckt sich noch etwas unter dem weißen gefrorenen Wasser, dass dem Auge vortäuscht er sei schon erblüht. Doch der Bärlauch hält seine Blütenknospen noch fest geschossen, traut dem Frühlingsfrieden noch nicht so ganz. Anders die Blätter der Buchen, die zeigen schon ihr zartes hellgrün in dem unteren Bereich ihrer Stämme, während ihre Kronen mit dem Blattaustrieb noch abwarten. Breit platzieren sich die gefleckten Blätter des Aronstabs über den Boden, nutzen jeden Sonnenstrahl für ihr Wachsen, recken schon ihren Blütenstiel in die Höhe. Doch wird ihre Samenanlage mit einem spitzen Hüllblatt, vor den Unbilden der letzten Apriltage, noch sicher verhüllt.
Am alten Abbenröder-Stieg verlasse ich unseren Butterberg, steige über die Rodelwiese ab. Schneereste auf grüner Wiese, dunkle Feldgehölze mit blühenden weißen Schlehen begrenzt. Dahinter gelb leuchtende Raps-, grüne Getreidefelder. Links der dunkle Waldhügel des Harly. Zur Mitte die langgezogene Asse und dahinter, am Horizont  zieht sich der Elm vom Westen zum Osten. Rechts vor mir baut sich die Wendischweh, der Schimmerwald mit seinen von hier betrachtet, noch winterlichen, dunklen Bäumen auf. Dort verläuft die alte, nun aufgelassene Bahnstrecke Harzburg - Wernigerode. Sie soll auf den ersten Kilometern mein Begleiter werden. Am Rand der Rodelwiese  schiebt sich ein Schlehengehölz weit in die Wiese. Weit haben sich ihre weißen Blüten geöffnet, recken Griffel und Staubblätter voller Lust dem Sonnenlicht entgegen. Doch nichts brummt, fliegt, nascht, klettert von Blüte zu Blüte. Die erwarteten Bestäuber trocknen bestimmt noch ihre feinen Flügel, sind noch nicht so früh unterwegs. Bald werden sie kommen, viele mit Gebrumm, manche heimlich, still und ohne Laut. Auch die Vogel-Kirschen die vereinzelt in den lockeren Hecken, an den Zäunen der Vieh-Weiden wachsen bereiten sich auf den Besuch vor, erblühen. Am Kattenbach, den ich bald quere, treffe ich auf zwei bepackte Pferde mit ihren Reitern. Einer Dame die ihre langen Haare, mit einem Tuch oben zusammengefasst, offen trägt. Einem Herrn der die Kapuze seines grauen Pullis über den Kopf gestülpt und darüber noch eine blaue Windjacke mit grünen Ärmeln gezogen hat. Sie sind aus ihren Sätteln gestiegen, leiten mit viel Zuspruch ihre Pferde über einen wassergefüllten Graben. Es vergeht schon etwas Zeit bis es gelingt die  Angst der Pferde vor der blinkenden Wasserfläche zu nehmen. Danach wird wieder aufgesessen und weiter wird durch die Gegend gezockelt. Es ist den Beiden noch etwas kühl auf den Pferden. Bald schreitet die Langhaarige wieder neben ihrem Pferd, während der Kaputzen-Herr weiter frierend auf dem Gaul verharrt. Ich verschwinde auf einem kleinen Pfad in die gerade austreibenden Büsche, folge der alten Bahnlinie. Bald bin ich wieder zwischen den Feldern. Habe den Wald verlassen. Am Bahndamm zeigen die Apfelbäume ihre rosa Knospen, der Wiesen-Fuchsschwanz seine braun-schwarzen Ähren. Hinter oder mitten im Rapsfeld, umgeben von seinem gelben Blütenmeer, grasen die reiterlosen Pferde des Wander-Reiter-Pärchens.  Eine Gruppenpause ist schon angesagt. Wenn die so weitermachen werden sie nicht weit kommen bei ihrem archaischen Ausflug. Mit diesem Gedanken konzentriere ich mich auf meinen Weiterweg. Immer dem Bahndamm folgend in Richtung Osten nach Wernigerode. Am Ackerrand blüht der Erdrauch. Die Salweiden haben ihre männlichen Blüten, ihre silbernen, später gelben Kätzchen schon abgeworfen. Wie dicke, graue leblose Würmer liegen sie zwischen den hellgrünen Grashalmen. Ãœber den Lesesteinen am Weg zieht sich eine Hundsrosen-Ranke. Treibt schon aus. Zeigt ihre ersten Triebe am vorjährigen mit krummen Stacheln bewährten Trieb. Beim Blick nach Westen sieht man über den Häusern von Westerode den Sudmerberg liegen.

Weiter zu

11 Hundrosen treiben

12 es blüht und grünt

13 im wechselnden Licht.

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