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Sächsische Schweiz 

Mittelndorf-Altendorf. Ein Abendspaziergang. 

1 Panoramaweg

27.06.2016
Es ist viel zu schade die Sächsische Schweiz zu verlassen. Es gibt für uns noch viele Berge, Täler, Orte und Wege die wir noch nicht kennen. Wir verwerfen unsere Absicht weiter zu reisen. Fahren nicht nach Frankreich. Verschieben den Französischen Jura auf's nächste Jahr.
Der Zeltplatz in Mittelndorf hat es uns angetan. Dort wollen wir unser Zelt aufbauen, noch ein paar Tage uns unbekannte Tafelberge erwandern.
Als wir dort ankommen hatten andere Zeltreisende die gleiche Idee. Ihre Zelte stehen schon, oder die ganz Klugen haben ihren Platz schon reserviert. Es wird etwas eng mit unserem Zelt. Die Apsis steht ein wenig gequetscht am Hang, ein wenig schräg unsere Liegefläche. Wenn man zu spät kommt! Unser Zelt steht. Zum Abendessen wandern wir zum "Heiteren Blick" nach Altendorf. Der strahlende Sonnenschein ist hinter Wolken verschwunden. Die Luft ist mild, der Sommer lockt. Immer wieder gleißt Sonnenlicht aus den Wolkenlücken, teilt das Landschaftsbild in ziehende Lichtstreifen, in dunkle Wolkenschatten. Ein sich dauernd änderndes Lichtspiel umgibt uns. Im Kartoffelacker erfreuen sich der Kartoffelkäfer, seine schwarzgepunkteten rosa Larven an der warmen Luft des Nachmittages. Aktiv und nimmersatt dreschen sie das Kartoffelkraut in sich hinein. Schwarze Kotköttel, an abgefressenen Krautstielen bleiben zurück, während die gelb-schwarz gestreiften Käfer ihrer Lust nachgehen: Liebesspiel mit anschließender Eiablage.  Es wird Zeit, dass der Landwirt seine Spritze in Gang setzt, sonst geht die Ernte in die Binsen. Vor ein paar Tagen ist er schon einmal mit seiner Giftspritze über seinen Acker gefahren. Es hat sich aber nichts getan mit dem Sterben von Larven und Käfer. Gut aufgestellt ist er schon, der Colorado-Einwanderer. Das Gift des Kartoffelkrautes speichert er ab. Kein Vogel pickt ihn, seine Larven auf, kein Insekt greift ihn an. Mit üblen Geruch und Gift im Körper verteidigt er sein Leben. Selbst die alles fressenden Lege-Hühner verschmähen den ihnen angebotenen, vermeintlichen Leckerbissen. Als Schulkinder gab es schulfrei, um ihn und seine Nachkommen von den Feldern ab zu sammeln. Da die Hühner ihn auch nicht wollten, wurde die Krabbelei in der Sammeldose mit Benzin übergossen und angesteckt. Wenn dann die fünf, sechs brennenden Sammeldosen brannten, brachte der Qualm der sterbenden Larven, der Käfer, die Luft zum Stinken.


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