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Oberlausitz, Lausitzer.... Findlingspark Nochten 

Catalpa / Trompetenbaum

03.07.2016
Es war ein bisschen spät geworden gestern Abend. Wir sprechen nicht von Gestern, sondern von Heute am Beginn des Tages zu nächtlicher Zeit. Da erst sind wir nach dem Viertelfinale Deutschland - Italien in den Schlafsack gekrabbelt. Ein Fußballkrimi den wir da in der Taverne im Neiße-Camp erleben durften. 7:6 nach Elfmeterschießen für Deutschland. Da darf es schon einmal später werden. Mit länger schlafen war aber nichts. Voll treffen die Sonnenstrahlen unserer Zelt. Schnell wird es warm in der Stoffhütte. Zu warm um noch länger liegen zu bleiben. Raus in den sonnigen Morgen heißt es. Nach drei Nächten wird das Gras gelb unter dem Zeltboden. Auch sagten die früheren Weltreisenden: "Nach drei Tagen wirst du gefressen". Sie meinten ihren Aufenthalt bei den Kannibalen in den Urwäldern Südamerikas, bei den Bewohnern der Pazifischen Inseln. Das brauchen wir hier zwar nicht zu befürchten. Nein, hier ist es friedlich, der Gast willkommen, nicht nur das, er wird umsorgt. Geben wir der Grasnabe eine Chance grün zu bleiben. Ein freundlicher Abschied vom Chef des Platzes. "Was müssen wir noch in der Oberlausitz gesehen haben", meine Frage. "Habt ihr den Findlingspark in Nochten schon besucht, die neuen Seen um Boxberg, das Kromlauer Schloss? Wenn nicht seht euch das mal an". So seine Empfehlung. Bald stehen wir am Bärwalder See. Ein vollgelaufener Braunkohlen-Tagebau. Ausgebaut als Badelandschaft mit Bewirtschaftung, Zeltplatz, einschließlich eines gebührenpflichtigen Parkplatz für das Auto. Das muss man erst abstellen will man einen Blick über See und neugestalteter Landschaft erhaschen. Viele Badelustige sind schon unterwegs.  Sie schleppen Sonnenschirme, Decken, Badesachen, Schwimmhilfen, Rollerbretter. Die Theken der Pommesbuden sind umlagert. Vor dem Bade muss erst einmal der Bauch zu seinem Recht kommen. Es schwimmt sich dann wahrscheinlich besser, oder sind das alles nur wasserscheue Sonnenanbeter die sich an der Theke drängeln? Auch uns treibt der Geruch der gebratenen Würstchen in die Warteschlange und eine große Spezi ist auch ganz willkommen.
Etwas versteckt hinter dem Kraftwerg Boxberg mit seinen dampfenden Kühltürmen finden wir den Findlingspark. Als Eintritt werden 5,00 Euro verlangt. Unser Parkschein vom Bärwalder See bringt 0,5 Euro Ermäßigung für eine Person.  9,50 Euro für uns Zwei beträgt der Eintritt. Etwas skeptisch gehe ich das Ganze an. Bald ist die weggeblasen, weicht der Begeisterung. Ein Landschaftspark, eine Gartenlandschaft der ganz besonderen Art wird uns hier geboten. Auf einem Abraumberg der sich in verschiedene schwingende, kleine und größere, von Wegen durchzogene Hügel gliedert, findet sich eine Vielfalt von blühenden Pflanzen. Pflanzenarten magerer felsiger Standorte, der Heideflächen, immer geschickt unterbrochen von solitären Sträuchern, Bäumen, Baumgruppen. Eine Wasserfläche von einem feinen Kiesstrand eingefasst, mit weißen und rosa Seerosen locker durchwachsen, durchzogen. Ein Uferteil mit langstieligen, pfeilartigen grünen Blättern, hellblaue aufragenden Kolbenrispen des Hechtkrautes bewachsen geben dem Teich unterhalb der bunten blühenden Heideflächen, bald etwas kitschiges. Nein schön ist es. Ãœberall wo hin man schaut, an jeder Ecke kann man sich erfreuen. Sei es an der einsamen im Kies stehenden Kratzdistel, der in den Steingartenbeeten in Büscheln blühenden Nelken, der violett-blauen Clematis die sich durch die dichten gelblich-grünen Blattrosetten eines Sedums rankt. Am wechselnden Farbenspiel der abgeblühten niedrigen Sträucher, der Gräser, der eingesprenkelten verschieden artigen Felsen, Steine, Gerölle die die Eiszeit hierher gebracht hat. Und noch etwas ganz Besonderes wird geboten: Sauberkeit!
Nichts was nicht da hin gehört ist zu finden. Kein Kräutlein überwächst ein Anderes. Es sei denn, es ist gewollt!

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