WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

Seite 2 

6 Wiesenflockenblume mit Gast

Blau blühen nur wenige, weiß herscht in diesem Jahr vor. Die Stängel der Pfirsichblättrige Glockenblume stehen blattlos umher. Nur eines ziert sich mit einer weißen Nachblüte. Selbst das Wald-Bingelkraut das sonst mit seinen grünen Herden den Boden bedeckt ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Müde und traurig stehen seine Stängel umher, warten auf einen Guss von oben. Nur dem Ruprechtskraut scheint das alles nichts anzugehen. Unbeirrt zeigt es seine kleinen rosenroten Blüten. Ein "Schuppiger Stielporling" schert sich nicht um die Trockenheit. Zeigt seinen gesprenkelten, stattlichen Fruchtkörper auf einer liegenden toten Buche. Er ist aber nichts für die Pfanne!
Neben der Trostlosigkeit der durstenden Pflanzen fallen heute  besonders die zahlreichen verlorenen, weggeschmissenen  Tempotaschentücher, trockene und frische Hundehaufen, die den Kammweg schmücken, auf.
Der südliche Wiesenhang ist gemäht. Das stehengebliebene Untergras verdorrt, die vielen Schmetterlinge die die Blüten der Wiese besuchten sind verschwunden. Sie sind wohl in die höheren Lagen des Harzes geflogen. Da blüht es noch, da finden sie noch ihren Lebenssaft an Disteln, Greiskraut, Wasserdost. Da gaukeln sie noch durch die Gegend, erfüllen das Herz des Beobachters mit Freude. Ein paar wenige der Gaukler suchen, am stehengebliebenen Randstreifen, die letzten Blüten der Skabiosen, des Langblättrigen Hasenohrs, des Großen Bitterkrauts und der aufgehenden Blüten des Dolden-Habichtskrauts, nach ihrer Nektar-Speise.
Zitterpappeln überwachsen langsam aber stetig die Schlehen, den Weißdorn, die Hartriegel, lassen ihnen keine Chance.  Wie lange dauert es noch und der Randstreifen wird von Ihnen dominiert? Ihre unterirdischen Ausläufer sind schon weit in die Wiese vorgedrungen. Gut, dass das Mähwerk ihre Triebe wieder zurückgestutzt hat. Doch noch im Herbst werden die Zitterpappeln schon wieder Blattknospen bilden, die dann im Sonnenlicht des Frühjahrs austreiben, Blätter bilden, sich ihren Platz auf der Wiese nicht nehmen lassen.
Eine desolate, zerstörte Bank wartet schon seit fast einem Jahr auf Austausch oder Reparatur. Viele wissen Bescheid darüber, aber niemand kümmert sich um die Hinfällige. Andere Aufgaben gehen vor.
So macht gnädiger Weise die Natur den Nothelfer, wächst sie einfach ein, versteckt sie in ihrem grünem Kleide. Die intakten Bänke am Wiesenrand laden ein zum Entspannen, zum Schauen auf unsere Stadt, zu den Bergen des Harzes.
 

Weiter zu