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1 beste Unterkunft.

2 Klaus bei der Arbeit

3 Weser-Wandersocken

4 altes Fährhaus Lüchtringen

5 Abschied

6 Weserquerung

7 mit dem THW

8 Anlegestelle Corvey

9 Corvey

10 Alphornbläser

11 Begrüßung / EGV Vors. W. Hoppe

12 Andacht u.

13 Pilgersegen

14 vor dem Westwerk

Text: Otto Pake
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Wilhelm Diekmann / Otto Pake

Tag 8 // Neuhaus/Fohlenplacken - Höxter. 

Frühstückseiche

So ein reichliches Frühstück wie im Waldschloss in Fohlenplacken wird uns bestimmt nicht zum zweiten Mal geboten. Was die Wirtsleute aufgefahren haben. - Sagenhaft -. Sie bekommen nicht nur die Dankesurkunde für beste Unterkunft und Versorgung, sondern ein Abschiedsfoto mit uns auf dem Eingangs-Steintritt ihres  Waldschlosses, begleitet mit dem Wunsch, dass sie in ihrem jungen Unternehmen den gastronomischen Erfolg finden werden. Herzlich fällt der Abschied aus. An der Frühstückseiche werden wir von den "Weser Wander-Socken" begrüßt. Sie werden uns auf unserem Weg nach Lüchtringen begleiten.  In Lüchtringen großer Empfang. Selbst der "Wilde Jäger Hackelbart" gibt sich wieder die Ehre. Die Herzlichkeit mit der wir begrüßt werden macht uns glücklich. Die Tafel ist gedeckt. Getränke, Speisen für alle Ankommenden frei. Auf der Weserterrasse des Wanderheimes des Heimat- und Verkehrsvereins, dem altem Fährhaus, wird gespachtelt, getrunken und erzählt. Herrlicher Trubel. Besichtigung der alten Schmiede gegenüber. THW Boote kreuzen auf der Weser. Bieten uns den Fährersatz, denn die alte Fähre die hier die Weser querte, wurde aufgegeben als flussab eine Brücke gebaut wurde. Bald legen die Boote an, bringen uns und den uns begleitenden Tross, zur Anlegestelle Corvey, etwas stromauf, auf der anderen Weserseite. Die Zurückgebliebene winken uns nach. Eine kurze schöne Begegnung mit freundlichen, herzlichen Menschen in Lüchtringen ist vorbei. Unvergessen werden sie uns bleiben.
Großer Empfang auf der anderen Seite der Weser. Die Westfalen heißen uns willkommen, führen uns zum Westwerk des gerade als Weltkulturerbe erklärtem Kloster Corvey. Gruppenfoto. Heinrich Hugo Noack ist uns noch geblieben. Hat einen zweiten Alphornbläser und den "Wilden Jäger mit dabei. Sie bringen uns ihr Abschiedsständchen, versetzen uns in die grünen Berge des Sollings zurück. Schön waren die vergangenen Tage mit unserem Heinrich Hugo, genannt Heinz, unserem großem "Kümmerer"!
Die Mittagssonne  brennt heiss auf unsere Häupter vor dem Westwerk. Warten auf die beiden Geistlichen, die uns den Reisesegen, auf den nun zu laufenden Jakobs-Pilgerweg nach Campostella, spenden möchten. Und wie das so ist in der geistlichen Gemeinde, wenn zwei getrennte Brüder wieder aufeinander zugehen, dauert das ein wenig. Es wird bald früher Nachmittag bis Pfarrer und Dechant uns den Segen, mit Gitarrenklang untermalt, spenden. Wir sind Schlag fertig vom Stille-Stehen. Bewegung über längere Zeit bricht uns nicht, doch das Warten im Stehen bei brütender Sonne bringt manchen von uns ins Wanken. Wenn dazu dann völlig unerwartet sich auch noch die Blase meldet schlägt das Herz schneller, wird die Zunge im Mund noch trockener. Am schwersten hat unser Karl darunter zu leiden. Die letzten Tage etwas gesundheitlich angekratzt. Zipperlein sind über ihn gekommen. Schmerzender Rücken, lahme Knie, innere Unzufriedenheit über diese Misere, alles kleine Dinge die sich in der Summe steigern. Doch auch er übersteht unseren großen westfälischen Empfang mit Landrat, Bürgermeister, MdL's, den beiden Christlichen Konfession Vertretern, dem Egge-Gebirgsverein. Große Freude über soviel Ehre und Anerkennung unserer Wimpelwandergruppe aus Bad Harzburg. Unvergesslich die Freundlichkeit Aller. Doch sind froh, als wir im schattigen Garten eines "wunderlichen" Gasthauses mit unserem neuen Wanderführer Willi Glunz, ein kühles, leichtes Bier trinken können. Nicht mehr weit nach Höxter!
Der Weserradweg, die Weser fließt uns entgegen, bringt uns nach Höxter. Unterwegs pflücke ich Beinwell und Spitzwegerich. Mit dem Ersten möchte ich unserem Karl Linderung verschaffen. Mit dem Zweiten die schmerzenden Füße unseres leicht schlurfenden Klaus Petersen auf Vordermann bringen. "Pack die Blätter zwischen Strumpf und Fusssohle, sie werden Dir helfen" rate ich. Der macht wie häufig einen dummen Spruch zu mir, steckt die Spitzwegerich-Blätter aber ein. Zimmerverteilung im Hotel Corveyer Hof in der Innenstadt von Höxter. Sitze auf meinem Zimmer. Aus der abgeschnittenen unteren Hälfte einer Plaste-Wasserflasche,(25 Cent vernichtet) der Glasflasche des Rasierwassers als Stößel, wird ein Mörser. Mit dem versuche ich den Zellsaft des Beifußes aus seinen Zellen zu pressen, zu stoßen. Gelingt nicht so richtig, die Plasteflasche hat zuviel Kurven und Dellen im Boden. Nur einen schwarzen Brei aus zerquetschtem Beinwell bekomme ich zusammen.
Vergesse über meine Bemühungen bald unser gemeinsames Abendessen. Komme als Letzter zu Tisch. Frage Klaus ob der Spitzwegerich schon zwischen Strumpf und Sohle liegt. "Morgen stecke ich ihn dahin". "Morgen sind die Blätter welk" denke ich und schweige. Später gebe ich Gabi meinen Beinwellbrei. "Schmier Karl damit den Rücken ein, das hilft ihm bestimmt". "Mach ich, vor'm Schlafengehen." beteuert Gabi.
So ganz trauen sie meinen Gesundheitskünsten wohl doch nicht. Ich spüre ihre Gedanken.