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Im Tal der Altmühl.... 24. Juli 2015 Riedenburg 

Märzveilchenfalter


Reise, Reise wir sind wieder unterwegs. Unser Faltboot liegt verpackt im Auto. Aufs Wasser wollen wir. Die Altmühl von Treuchtlingen, wenn es geht bis Regensburg paddeln. Vorher ist noch ein Besuch bei Rainer und Ilse in Rockolding an der Donau angesagt. Wir kommen überfallartig, haben uns nicht angemeldet. Die Beiden machen dicke Augen als wir bei ihnen vor der Haustür stehen. Fangen sich aber schnell. Ilse serviert Kaffee, Kuchen, ein Eis zum Schluss. Heute Abend sind Rainer und Ilse schon ausgebucht, ein Freiluft Konzert steht auf ihrem Plan. Wir sollen mitkommen, doch uns steht nicht der Sinn danach. Wir verabreden für den folgenden Tag zu einem gemeinsamen Mittagessen im Kloster Plankstetten. Rainer ist von einem früheren Besuch von der Klosterküche immer noch begeistert, will uns etwas besonders Gutes gönnen, lädt uns ein. "Morgen um 12 Uhr in Plankstetten", so verabschieden wir uns als die Sonne sinkt, Rainer und Ilse zum Konzert aufbrechen müssen. Auf dem Campingplatz hinter der Brauerei in Riedenburg steht bald unser Zelt. Vor vielen Jahren stand es schon einmal hier. Damals noch einsam am Ufer der Altmühl. Ein nächtlicher Angler bewachte unseren Schlaf. Am nächsten Morgen war sein Kescher immer noch leer. Nichts gefangen über Nacht. Traurig räumte er sein Angelgeschirr ein. Die allerletzte Aktion war das Hochholen der Senke, ein Bodennetz mit dem kleine Köderfische gefangen werden. Plötzlich springt der betrübte Angler, wie Rumpelstilzchen am Lagerfeuer, freudig umher. Die Senke hatt einen kapitalen Karpfen ans Licht gebracht. Da hatte sich die lange durchwachte Nacht am Ufer der Altmühl doch noch gelohnt!
Jetzt ist alles anders, statt Einsamkeit herrscht Gedränge auf dem Platz. Das freie Altmühlufer von einem Zaun abgeriegelt. Nur das Gebläse der Brauerei brummt immer noch wie damals. Ein wenig schmuddelig wirkt alles. Die Abfallcontainer am Ein- bzw. Ausgang des Platzes steigern das Gefühl noch. Für eine Nacht wird es schon gehen, morgen sind wir wieder weg. In Riedenburg suchen wir eine Gaststätte. Um die Ecken der alten Häuser der Innenstadt pfeift nicht nur der Wind, sondern auch die Töne einer Kapelle, eines Musikzuges. Die Musik lockt uns an die Tische auf dem Marktplatz. Aufgespannte Sonnenschirme vor dem Gasthaus, die aber keinen Schatten mehr werfen, die Sonne ist schon hinter den Dächern verschwunden. An den Tischen speisende Gäste. Finden noch Platz am Tisch eines  Paares außerhalb des Sonnenschirmkreises. Die verdrücken die letzten Reste von ihrem Teller, bezahlen und verschwinden bald darauf. Die Musik ist laut, kräftig, manchmal ein bisschen schräg wenn ein Musiker seinen Einsatz verpasst, weiterspielt, wenn andere ihr Blasen schon eingestellt haben. Uns gefällt es, wir bleiben. Das Essen ist gut. Mitten in unserem Abendessen packen die Musiker urplötzlich ihre Instrumente ein, machen auch die Fliege. Der Wind küselt frisch um die Ecken, treibt leichte Regentropfen über den Platz. Ohne Musik ist auch die Stimmung weg. Kurz darauf auch wir. Es ist schön, im warmen Schlafsack zu liegen, dem leisen trommeln der  Regentropfen zu lauschen. In der Frühe hört das Tröpfeln auf, die Sonne treibt uns aus dem Zelt.