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16 Kriegerdenkmal

17 Rogenstein / Kuchenflechte

18 Mistel auf Apfelzweig

19 Moose auf Zaunpfosten

20 Hackelbergstein

21 Randeichen

22 Rast

23 Kirche Göddeckenrode

24 Nachbarn

25 der Mais schmeckt

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Der Blick auf die Topografische Karte L4128 Goslar löst das Rätsel, die "Untere Mühle" Wülperode stand hier einmal. Mit wann erbaut, wann abgerissen stehe ich gleich vor einem neuen Rätsel. War es Kleist von Nollendorf, der nach der Völkerschlacht von Leipzig als Dank für seine militärischen Leistungen 1814 von Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. die Domänen Wülperode und Stötterlingenburg geschenkt bekam. Nach seiner Entlassung 1821, nun Generalfeldmarschall, verbrachte er seinen Lebensabend auf seinen Gütern. Ließ er die Untere Mühle errichten? Wann verschwand sie?
Der Apfelgarten vor Wülperode fällt auf. Alle Bäume tragen Misteln. Jeder der Apfelbäume hat diesen immergrünen Halbschmarotzer zu tragen. Reich sind sie mit ihren weißen, kugeligen Beeren behangen. Jetzt fehlt uns nur ein weißes Laken, die goldene Sichel, der Vollmond und wir könnten den Zaubertrank der Druiden nach kochen. Zu gegebener Zeit einen kleinen Schluck davon trinken; äußerst verlockend so ein Traum. Nur der Mond spielt nicht mit. Der ist nur Halbvoll. Vor der alten Dorfschule in der großen Eiche tönt es laut "twiht - twiht - twiht" der Kleiber turnt kopfüber durch die Zweige, ist zu flink, will nicht aufs Bild. In der Schule, nun schon lange Dorfgemeinschaftshaus, lagert an die Wand gelehnt der Grabstein des wilden Oberjägers Hackelberg, manchmal auch Hackelnberg geschrieben. Ob nun  mit oder ohne "n" auf jeden Fall ist er im "Klöpperkrug", 410m westlich vom Ort, an Blutvergiftung oder Wundbrand verstorben. Merke: Man tritt nicht nach dem am Boden liegenden Gegner! Schon gar nicht wenn's ein Wildschweinkeilerkopf mit seinen seitlichen, dolchartigen  Hauern ist! Nur ein überwachsener Schutthaufen erinnert noch an diese Wirtschaft. Spielende Kinder haben seinen Grabstein ein wenig mit Hammer und Eisen bearbeitet, darum wurde er ins sichere Dorfgemeinschaftshaus gesteckt.
Am Ort der Tat, dort wo es den verhängnisvollen Tritt Hackelbergs gegeben hat steht noch immer ein Erinnerungsstein. Vorn trägt er ein gleichschenkeliges Kreuz, hinten die Wolfsangel. Nicht weit von der Harzeburg, im Schimmerwald links am zweiten Weg nach Norden, da steht er! Noch immer wenn im Herbst der Sturm über den Harz braust geht die Seele des Oberjägermeisters mit seinem Gefolge auf die "Wilde Jagd". Im Sturmgejaule ist seine kläffende Hundemeute deutlich zu hören!  Die Klosterschwester "Tutursel" begleitet ihn dabei mit ihrem Gesang. Heute lebt sie im Hakel in der Nähe der Domburg. Als Waldohreule verzaubert, singt sie dort ihr nächtliches Lied. Manchmal besucht sie noch die alte Harzeburg, nun Harzburg geschrieben, den Schimmerwald. Dann erklingt ihre seufzendes "huh"---"huh"---"huh" schallt bis auf unsere Terrasse in der Eichendorffstraße.. Der Rabenschwarm der den  Oberjäger bei seiner "Wilden Jagd" begleitet ist nicht so geheimnisvoll, so scheu. Sie segeln oft lärmend über unsere Köpfe, suchen gegen Abend in den Kronen der Bäume am Harzrand ihre Schlafplätze auf.
Weiter geht unsere Wanderung. Laufen durch den Ort, wenden uns nach Osten, treffen wieder auf den Pfad am Prallhang der alten Oker, der Okerterrasse. Starke Eichen am Hangfuß recken ihre starken Äste zur Ackerfläche, zum Licht. Ein braunes Eichhörnchen nagt an einem vorjährigem Maiskolben, bringt sich, mit nur drei Beinen kletternd und springend, in die Sicherheit der Eichenkrone. Bleibt dort unbeeindruckt von unserem Lärm und Fotografiererei  sitzen. Nagt weiter an dem guten Stück. An der Landesgrenze endet der Pfad, geht in einen Feldweg über. Wir verlassen den Terrassenhang, laufen ins flache Steinfeld. Bald treffen wir auf den Eckergraben. Noch gut 1km nach Süden, immer dem Graben entgegen. Die Brücke bei der Wiedelaher Kläranlage bringt uns wieder auf die andere Grabenseite, zum Wiedelaher Kiesteich, zu unseren Autos. Knapp 14km war unsere Reise. Zur Zeit des Blühens kommen wir wieder!
Mit den Trappen, wie der Bildschirm des PC dann zeigte, war nichts. Drei ganz gewöhnliche Rehe zeigten ihre weiße Blume, ihr Hinterteil. Stolzierten Trappen ähnlich über den umgebrochenen Acker. Manchmal ist der Wunsch des "Sehens" der Vater des Gedanken.

     
             Otto Pake



26 Wasserburg Wiedelah

27 Anfang des Eckergrabens

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